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Flug von »Hauptagenten« aus Westberlin nach Hannover

3. September 1953
Sonderinformation [Information Nr. 2/53]

Aus zuverlässiger Quelle wurde bekannt, dass verschiedene Hauptagenten aus Westberlin, die ehemals in der DDR gewohnt haben, heute Nacht (2.9.) nach Hannover-Lengenfeld1 fliegen und versuchen, von den verhafteten Interzonenreisenden2 welche zu erkennen. Im Anschluss daran war der Hauptagent sehr erregt, dass er dieses gesagt hat und erwähnte, dass es streng geheim ist und nicht darüber gesprochen werden soll.

Dieser Bericht wurde der Informationsgruppe der Verwaltung Groß-Berlin3 von der Abteilung IV4 übergeben.

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    4. September 1953
    Information Nr. 1059
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    3. September 1953
    Information Nr. 1058

  1. Gemeint ist der Flughafen Hannover-Langenhagen.

  2. SED- und FDJ-Mitglieder, die seit Ende August im Zusammenhang mit dem Bundestagswahlkampf in großer Zahl organisiert in den Westen einzureisen versuchten, wurden zumeist schon am Grenzübergang festgenommen (vgl. Information Nr. 1056 v. 1.9.1953). Nach Auskunft des Bundesinnenministeriums vom 3.9.1953 betrug die Gesamtzahl der »Aufgegriffenen« 7 240 und die Zahl der inhaftierten »FDJ- und SED-Angehörigen« rund 4 200. In: Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung vom 5.9.1953, Nr. 169, S. 1414.

  3. Gemäß Befehl 279/53 des zwei Wochen zuvor berufenen Staatssekretärs Ernst Wollweber vom 7.8.1953 waren in der Zentrale des Staatssekretariats für Staatssicherheit und in seinen Bezirksverwaltungen Informationsgruppen gebildet worden, die für die tägliche Lageberichterstattung zuständig waren. Die Ostberliner Bezirksverwaltung hieß damals Verwaltung Groß-Berlin.

  4. Die Abteilung IV der Verwaltung für Staatssicherheit Groß-Berlin war für Spionageabwehr (im weitesten Sinn) zuständig und unterhielt ein Netz von inoffiziellen Mitarbeitern in Westberlin.