Abwanderung von Arbeitskräften aus privaten Baubetrieben
2. August 1956
Information Nr. 115/56 – Betrifft: Abwandern von Arbeitskräften aus privaten Baubetrieben nach Westberlin
Im Gebiet Falkensee, [Kreis] Nauen, [Bezirk] Potsdam, ist eine Abwanderung von Bauarbeitern nach Westberlin festzustellen. Die Ursachen dazu sind folgende:
Nach der Rundverfügung 41/52 der Handelskammer ist die Beschäftigungszahl für handwerkliche Baubetriebe in der Saison – acht Monate – mit 20 Personen und für die restliche Zeit mit zehn Personen festgelegt. Diese Verfügung war nach dem 17.6.1953 außer Kraft gesetzt und trat nun, wie die Handelskammer Potsdam mitteilte, mit dem 1.1.1956 wieder in Kraft.1 Es handelt sich dabei um Maurer- und Zimmereibetriebe sowie Straßenbau-, Dachdecker- und Malereibetriebe. Das hat zur Folge, dass die genannten Betriebe ab September nur noch mit zehn Beschäftigten arbeiten dürfen. Dadurch sind die Betriebe nicht in der Lage, ihre Aufträge, bei denen es sich hauptsächlich um termingebundene Investbauten handelt, 100%ig durchzuführen.
Die Baufirma Linde in Falkensee, [Kreis] Nauen, [Bezirk] Potsdam, hat aufgrund dieser Verfügung schon drei Beschäftigte entlassen, die in Westberlin die Arbeit aufgenommen haben.