Äußerung über die Einführung der Ratenzahlung im Einzelhandel
28. August 1956
Information Nr. 173/56 – Betrifft: Äußerung über eine eventuelle Einführung der Ratenzahlung im Einzelhandel
Aus der Sparkasse der Stadt Berlin, Abteilung Kredite, wird bekannt, dass auf Anregung des Ministeriums für Handel und Versorgung Verhandlungen im Gange sind, in denen erörtert werden soll, inwieweit der Warenstau auf einzelnen Gebieten durch ein Teilzahlungsgeschäft (wie in Westdeutschland) beseitigt werden kann.1 Die Sparkasse soll eingeschaltet werden, um bei eventuellen Stockungen bei der Ratenzahlung die Beitreibung zu übernehmen.
Dazu wird in o. g. Abteilung die Meinung vertreten, dass dieses keine Lösung sei, sondern vielmehr eine Gefahr, einmal für den Käufer und zum anderen für die Spareinlagen allgemein. Als Bekräftigung dieser Meinung wird angeführt, dass sich die Personalkredite 1950/51 nicht bewährt hätten und die Sparkasse noch heute daran kranken würde.2 Diese Maßnahme würde auch praktisch nur die Schuld bzw. Verantwortung von Handel und Versorgung auf Finanzen verlagern. Weiterhin wird erklärt, dass diese Ratenzahlung eine gewisse Gefahr mit sich bringen würde und zwar dann, wenn eine Beitreibung oder sogar eine zwangsweise Beitreibung unerlässlich wird.