Arbeitsniederlegungen (10)
3. August 1956
Information Nr. 123/56 – Betrifft: Arbeitsniederlegung
Am 2.8.1956 legten die Tiefbauarbeiter der Privatfirma Knöchel in Suhl,1 die im Gebiet Veilsdorf-Eisfeld2 die Kabelarbeiten nach Wachenbrunn3 durchführen, die Arbeit nieder. Als Grund geben sie an, dass der Lohn um 10 % gekürzt worden sei. Zwölf Arbeiter befinden sich in der Gaststätte »Florian Geyer« und führen angeregte Diskussionen über ihre Lohnkürzungen. Sie sind nicht damit einverstanden, dass die Arbeiter im VEB mehr verdienen als die im Privatbetrieb. Genannte zwölf Arbeiter brachten zum Ausdruck, dass alle 20 Arbeiter der Firma Knöchel in Suhl aus dem FDGB austreten wollen. Die Funktionäre des FDGB hätten sich zu den Lohnfragen falsch verhalten. Besonders aktiv bei der Diskussion waren drei Personen, darunter der Bauleiter bzw. Brigadier.
Die Bezirksleitung Suhl der SED wurde verständigt. Vom 1. Sekretär wurden weitere Maßnahmen in Verbindung mit der SED-Kreisleitung Hildburghausen veranlasst. Von der BVfS werden am 3.8.1956 ebenfalls Untersuchungen durchgeführt. Ein ausführlicher Bericht mit den durchgeführten Maßnahmen wird noch nachgereicht.4