Arbeitsniederlegungen (13)
21. August 1956
Information Nr. 163/56 – Betrifft: Arbeitsniederlegung
Am 15.8.1956 kam es im VEB Papierverarbeitung Dresden in der Abteilung Feinkartonage, in der ca. 300 Personen beschäftigt sind, bei Betriebsbeginn zu einer Nichtaufnahme der Arbeit von 6.30 Uhr bis 7.00 Uhr. Die Ursache dazu war, dass eine Meisterin abgelöst werden sollte, da sie den Anforderungen, die an sie gestellt wurden, nicht nachkam. Des Weiteren verzögerte sie die Einführung neuer Arbeitsmethoden und stand mit den Beschäftigten dieser Abteilung in einem kumpelhaften Verhältnis. Weiblichen Beschäftigten schrieb sie unberechtigt Überstunden, damit sie einen freien Tag erhalten. Die Meisterin wurde in eine andere Abteilung versetzt.
Androhung von Arbeitsniederlegung
In der Konsumkohlenverkaufsstelle in Dresden-Weißer Hirsch besteht unter den sechs Kohlenarbeitern eine große Unzufriedenheit über die Arbeitsbedingungen sowie die sozialen Einrichtungen. Die vorhandenen Kohlenschuppen sind sehr schlecht, sodass Einsturzgefahr besteht. Obwohl schon mehrere Kommissionen zur Besichtigung anwesend waren, wurde bis jetzt noch nichts verändert. Die Arbeiter brachten zum Ausdruck, wenn sich bis zum 1.9.1956 nichts verändert, wollen sie gemeinsam die Arbeit niederlegen.