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Kündigung von Lehrern

13. Juni 1956
Information Nr. 11/56 – Betrifft: Kündigung von Lehrern

Der Kaderleiter Rückert1 vom MfV teilte uns am 8.6.1956 Folgendes mit: Durch ungeschicktes Verhalten örtlicher Organe der Volksbildung herrscht unter einem Teil der Lehrer Beunruhigung. Man hat, um Lehrer für die Unterstufe zu erhalten, Folgendes getan: Einem Teil der Lehrer mit Unterstufenausbildung, die in der Mittelstufe unterrichten, hat man gekündigt. Nach der Kündigung bietet man ihnen ein Anstellungsverhältnis als Unterstufenlehrer an.2 Die Tatsache der Kündigung hat unter diesen Menschen Unsicherheit hervorgerufen.

Gen. Rückert vertrat die Meinung, dass man mit diesen Lehrern hätte sprechen sollen, ohne diesen formalen Akt der Kündigung vorzunehmen und sie auf der Basis der Überzeugung für eine Tätigkeit in der Unterstufe gewinnen sollen.

  1. Zum nächsten Dokument Geplante Veranstaltungen am 17. Juni 1956 (2)

    14. Juni 1956
    Information Nr. 12/56 – Betrifft: 17. Juni
  2. Zum vorherigen Dokument Stimmung zur Kasernierten Volkspolizei im Kreis Gransee

    13. Juni 1956
    Sonderinformation Nr. 10/56 – Betrifft: Stimmung über KVP

  1. Vermutlich Gerhard Rückert, Jg. 1921, 1951–60 und 1961–84 Mitarbeiter im Ministerium für Volksbildung.

  2. Grundlage für diese Maßnahme war die Mitteilung E 78 des MfV, Rechtsstelle, v. 11.4.1956 betr. Planstellenkündigung von Lehrern ohne Mittelstufenqualifikation, die in Mittelstufen unterrichten (in: Verfügungen und Mitteilungen des Ministeriums für Volksbildung, Jg. 1956, S. 99). Dort heißt es: »Bei Lehrern, die für die Unterstufe voll ausgebildet sind, jedoch die zusätzliche Fachlehrerqualifikation für die Mittelstufe nicht besitzen, empfiehlt es sich dringend, das Arbeitsrechtsverhältnis mit ihnen ausdrücklich als Unterstufenlehrer mit dem Recht auf Erteilung des Unterstufenunterrichts abzuschließen. Dabei ist im Vertrag noch der Zusatz zu machen: ›Soweit und solange eine Beschäftigung in der Mittelstufe erfolgt, worauf jedoch kein rechtlicher Anspruch besteht, hat die Vergütung hierfür nach den geltenden Bestimmungen (z. B. Gruppe 4 der Vergütungsverordnung) zu erfolgen.‹ Wenn das Arbeitsrechtsverhältnis derart vereinbart ist, besteht jederzeit die Möglichkeit der Auswechselung nach Bedarf. Eine solche Auswechselung ist natürlich aus den verschiedensten Gründen auf das äußerste zu beschränken.«