Panzerschäden im Kreis Wittenberg und im Bezirk Cottbus
10. August 1956
Information Nr. 139/56 – Betrifft: Panzerschäden im Kreis Wittenberg, [Bezirk] Halle, und im Bezirk Cottbus
Wie aus einer Mitteilung hervorgeht, haben die zurzeit stattfindenden Manöver der sowjetischen Einheiten im Kreis Wittenberg, [Bezirk] Halle, große Schäden durch Panzer verursacht. Davon sind besonders die Fernverkehrsstraße 2 und andere klassifizierte Straßen betroffen. Zum Teil sind die Schäden so groß, dass Löcher bis zu 2 m Tiefe aufgerissen worden sind und dadurch verschiedene Bauern an der Einbringung ihrer Ernte gehindert sind. Aus der Bevölkerung dieses Kreises werden Stimmen laut, wo Bauern erklären, sie wollen sich vor die Panzer legen, damit sie nicht mehr fahren können.
Im Bezirk Cottbus treten die Panzerschäden besonders stark im Kreis [Bad-]Liebenwerda auf. In diesem Kreis ist besonders die Süd-West-Ecke zwischen Mühlberg und Kröbeln1 betroffen. Die kommunalen Straßen dieses Kreises werden ständig durch teilweise starke Panzerverbände, welche aus Richtung Zeithain kommen, befahren und z. T. zerstört. Die Gemarkungen Altenau, Kröbeln und Kosilenzien2 sind bisher am stärksten in Mitleidenschaft gezogen worden. In der Gemarkung Altenau sind die Wege in den letzten zwei Wochen derart zerfahren und zerwühlt worden, dass kilometerweit die Straßen von Löchern unterbrochen werden, welche teilweise 2 m tief und mit Wasser gefüllt sind. Selbst die Panzer beginnen diese Stellen zu meiden und fahren daran rechts und links, auf teilweise mit Kartoffeln und Roggen bestellten Flächen, vorbei.