Pension für »Altintelligenzler«
28. Juli 1956
Information Nr. 100/56 – Betrifft: Pension für »Altintelligenzler«
In einem anonymen Brief (Poststempel Dresden A 24 vom 14.7.1956) an Dr. Johannes Dieckmann1 wird Pension für die »Altintelligenzler« gefordert. Sollte bis September 1956 diese Forderung nicht berücksichtigt werden, wird zusammen mit den Rentnern, Schwerbeschädigten, Fürsorgeempfängern und Witwen ein Protestmarsch organisiert. Dr. Dieckmann wird gebeten, der Volkskammer einen entsprechenden Antrag, der ebenfalls in diesem Brief formuliert ist, vorzutragen. Wörtlich heißt es darüber u. a.: »Die an verschiedenen Stellen vorgebrachten vagen Begründungen, der Staat sei finanziell dazu nicht in der Lage, ist angesichts der Millionen-Ausgaben für fremde Völker, der Schmiergelder in Gestalt von irrsinnig hohen Gehältern und Nationalpreisen2 an Zweit- und Drittrangige, der Ausgaben für unnötige Luxusbauten, für unsinnige Propaganda, Repräsentationen, Prämien, Stipendien, Preise u. a.m. eine unerhörte Provokation.« Der anonyme Brief ist unterzeichnet: »Verband der Altintelligenzler | Dresden und Leipzig, den 12. Juli 1956«.
In den Bezirken Leipzig und Dresden wurden bis jetzt noch keine solchen Hinweise bekannt.