Schreiben von Bauern aus Leupoldishain an Rat des Kreises Pirna
15. August 1956
Information Nr. 154/56 – Betrifft: Schreiben verschiedener Bauern aus der Gemeinde Leupoldishain, [Kreis] Pirna, [Bezirk] Dresden, an den Rat des Kreises
Der Vorsitzende der VdgB/BHG richtete an den Rat des Kreises Pirna, Abteilung Erfassung und Aufkauf, ein Schreiben, dass von folgenden Bauern unterschrieben war:
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[Name 1] 10–15 ha,
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[Name 2] –
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[Name 3] 10–15 ha,
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[Name 4] 15–20 ha,
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[Name 5] 10–15 ha,
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[Name 6] 15–20 ha,
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[Name 7] 5–10 ha,
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[Vorname Name 8] 10–15 ha,
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[Vorname Name 9] 5–10 ha.
Dieses Schreiben richtet sich gegen die Veranlagung und die angeblich falsche Festlegung der Bodenwertzahlen durch den Rat des Kreises.1 Außerdem fordern die Bauern »eine Überprüfung der Abgaben, eine wesentliche spürbare Herabsetzung, Streichung aller Sollrückstände, um ein gesundes Fortführen der Wirtschaften zu ermöglichen«. Weiterhin wurde darauf hingewiesen, dass drei Jahre Einspruch gegen die unnatürliche und sachliche Veranlagung erhoben würde und vom Rat des Kreises die berechtigten Forderungen immer abgelehnt worden seien. Da vom Rat des Kreises der Zustand nicht verändert worden sei, könnten jetzt verschiedene Wirtschaften kaum noch existieren. U. a. wurden einige Bauern angeführt, die ein »erbärmliches Dasein« führen sollen. Zum anderen wird auch auf die Futtergrundlage eingegangen, wobei erklärt wird, dass aus Mangel an Futter das Vieh in einem unmöglichen Zustand sei. Abschließend wird noch bemerkt, dass dieses Schreiben sofort weitergeleitet werden sollte, wenn der Rat des Kreises dafür nicht zuständig sei. Weiterhin bestünde die Gefahr, dass die angeführten Bauern republikflüchtig würden, »wenn die Lage nicht schnell geändert würde, wollen sie weitere Schritte unternehmen«.
Maßnahmen wurden eingeleitet.