Stimmung über die Arbeit im Bauwesen in der Deutschen Bauakademie
20. Oktober 1956
Information Nr. 261/56 – Betrifft: Stimmung über Arbeit im Bauwesen in der Deutschen Bauakademie
Auf einer Parteileitungssitzung der Parteiorganisation der Deutschen Bauakademie am 4.10.1956 standen vor allem Fragen über die weitere Arbeit im Bauwesen der DDR zur Diskussion. Besonders von den Genossen Prof. Paulick1 und Junghanns2 wurde erklärt, dass an dem schlechten Stand der Bauarbeiten in der DDR das ZK der SED schuldig ist. So schiebt beispielweise Prof. Paulick verschiedene Schwierigkeiten, die sich noch heute auswirken, auf die Architekturdiskussion mit dem ZK. Er bedauert, dass die Deutsche Bauakademie erst jetzt Einblick in Zahlenmaterial erhält. Genosse Junghanns brachte zum Ausdruck, dass dies nicht nur die Meinung des Genossen Paulick ist, sondern auch eine Reihe anderer Architekten eine derartige Meinung vertreten. Beispielsweise schiebt Genosse Junghanns die Schwierigkeiten in der Möbelarchitektur auf den Genossen Walter Ulbricht, der angeblich auf der Möbeltagung die Linie im Möbelbau sehr stark beeinflusst hätte.3
Es wird erwartet, dass zur Klärung der Situation vom Politbüro etwas gesagt würde.