Stimmung zur Einrichtung neuer Kontrollpunkte an der Berliner Grenze
10. August 1956
Information Nr. 142/56 – Betrifft: Einrichtung neuer Kontrollpunkte im Bereich Berlins
Die bis jetzt bekannt gewordenen Stimmungen sind ausnahmslos gut. Besonders erfreut ist man über die sich dabei ergebende bedeutende Zeiteinsparung. Öfters werden die zustimmenden Äußerungen mit einer Sympathie-Erklärung an die Regierung der DDR verbunden.
Einige Beispiele
Ein Kraftfahrer der LPG Lindenberg erklärte, dass er dadurch täglich 15 bis 20 kg Diesel einspart, bei jedem Arbeiter täglich zwei Stunden Leerlauf wegfallen und die LPG täglich ca. 700 DM einspart. Der werktätige Bauer [Name] aus Lindenberg erklärte im Namen der Lindenberger Bauern, dass sie als Dank ihr Soll übererfüllen werden. Zwei Arbeiter aus Münchehofe, die durch Verkürzung des Anmarschweges erheblich Freizeit gewinnen, wollen auf ihrer Arbeitsstelle diese Maßnahme der Regierung erläutern.
Die Erleichterungen im Interzonenverkehr werden »als schon lange notwendig« begrüßt und man erwartet die Schaffung von noch mehr Übergangsstellen (Hönbach, [Kreis] Sonneberg).1 Der größte Teil der Einwohner weiß die Erleichterung zu würdigen.
In den Randgebieten Berlins ist man der Meinung, dass es auch für die Westberliner, die in die DDR wollen, Erleichterungen geben müsste.