Abrutschen von zwei Abraumzügen im BKW Spreetal
26. Februar 1959
Information Nr. 21/59 – Bericht über das Abrutschen von zwei Abraumzügen im BKW Spreetal, [Bezirk] Cottbus
Am 24.2.1959, gegen 10.00 Uhr und gegen 14.15 Uhr, rutschte im Tagebau des BKW Spreetal1 je ein Abraumzug ab. Beide Züge sollten den Entwässerungsgraben zukippen, der nach der Kippenrutschung 19552 gezogen wurde.
Durch ein falsches Gutachten über die Standfestigkeit (abgegeben von Prof. Dr. Matschak, Bergakademie Freiberg),3 wurde über ein Ausweichgleis längs des Grabens die Verkippung vorgenommen, wodurch der erste Zug mit dem Ausweichgleis abrutschte.4 Daraufhin wurde von der Werkleitung des BKW beschlossen, die Verkippung mit halbvollen Waggons vom Kohlengleis vorzunehmen. Da von der ersten Rutschung das Kohlengleis gefährdet war, rutschte auch der zweite Zug ca. 15 m ab.
Als Ursache wird die schlechte Entwässerung angeführt. Die drei zur Sicherung des Kohlengleises vorhandenen Pegel waren bis ca. 1 m unter der Oberfläche angestiegen.
In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass der Einsturz der Förderbrücke in Klettwitz, [Bezirk] Cottbus, im vergangenen Jahr5 ebenfalls auf ein falsches Gutachten des Prof. Dr. Matschak zurückzuführen ist.