Antikommunistische Studentenkonferenz in Kairo
25. September 1959
Information Nr. 689/59 Teilnahme arabischer Studenten aus der DDR an einer antikommunistischen Studentenkonferenz in Kairo
In Ergänzung unserer Information 663/59 vom 15.9.1959 über eine antikommunistische Konferenz arabischer Studenten aus der DDR und anderen sozialistischen Staaten in Kairo im August dieses Jahres1 wurden noch einige Einzelheiten bekannt. So wird unter den arabischen Studenten in der DDR, von denen bereits zwei ihr Studium in Westdeutschland aufgenommen haben, das Gerücht ausgestreut, dass sie in Westdeutschland 700 DM Stipendium monatlich erhalten würden. Damit im Zusammenhang wird behauptet, das Stipendium der Studenten in der DDR, die an dem Kongress in Kairo teilgenommen haben, würde auf 150 DM monatlich reduziert.
Unter den arabischen Studenten, die in Leipzig studieren, ist das Gerücht aufgetaucht, dass die Regierung der VAR beabsichtige, überhaupt alle arabischen Studenten aus den sozialistischen Staaten abzuziehen. Es wird davon gesprochen, dass die Regierung der VAR die Pässe dieser Studenten nicht mehr verlängern wolle. Dementsprechend setzten sich bereits vor dem Kongress in Kairo Studenten aus der VAR mit dem irakischen Finanzminister, der die Landwirtschaftsausstellung in Leipzig-Markkleeberg besuchte, in Verbindung, der ihnen anbot, ihnen irakische Pässe auszustellen.
Welchen Druck die Regierung der VAR auf die Studenten ausübt, wird am Beispiel des Studenten [Vorname Name] aus der syrischen Region der VAR deutlich, der in Leipzig studiert. Ihm wurde von der ägyptischen Handelsvertretung in Berlin ein Visum für den Besuch der VII. Weltfestspiele in Wien2 verweigert und er wurde aufgefordert, stattdessen an dem antikommunistischen Studentenkongress in Kairo teilzunehmen.
(Die Information vom 15.9.[1959] wird durch diese Angaben von anderer Seite bestätigt.)