Geologische Erkundungsarbeit und ihre Ergebnisse
[ohne Datum]
Information Nr. 910/59 – Bericht über einige Probleme der systematischen geologischen Erkundungsarbeit und ihre Ergebnisse (geplante Ministerratstagung)
Verantwortlich für alle geologischen Arbeiten – außer der Betriebsgeologie – ist die Staatliche Geologische Kommission (StGK) mit den ihr unterstellten volkseigenen Betrieben,
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Erdöl und Erdgas Gommern,
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Geologische Bohrungen Aschersleben,
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Geophysik Leipzig,
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Geophysikalische Geräteentwicklung Brieselang1 und dem
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Zentralen Geologischen Dienst Berlin.
Leiter der StGK ist seit September 1959 der Genosse Paul Meißner.2 Er ist von Beruf kein Geologe und benötigt deshalb intensive Unterstützung und Beratung durch Geologen.
Andererseits ist er von der Staatlichen Plankommission beauftragt, den VEB Erdöl und Erdgas Gommern unmittelbar anzuleiten. Dadurch ergibt sich, dass er – bis auf einige Tage – ausschließlich im dortigen Werk bzw. den dazugehörigen Stützpunkten anwesend ist. Die Leitung der StGK wird deshalb von seinem Stellvertreter, Gen. Walter,3 wahrgenommen.
Erschwerend wirkt sich nach Ansicht verantwortlicher Kräfte der StGK aus, dass innerhalb der Leitung der StGK keine kollektive Zusammenarbeit besteht. Die Ursachen dafür sollen sowohl beim Gen. Meißner, als auch bei den ihn anleitenden Kräften liegen.
So erhalte der Gen. Meißner nur ungenügende fachliche Unterstützung durch den Direktor des Zentralen Geologischen Dienstes, Gen. Stammberger.4 Obwohl dieser als Diplom-Bergingenieur-Geologe dazu in der Lage wäre, weiche er Entscheidungen bei der Beteiligung fachlicher Probleme aus, ohne dafür eine wirkliche Begründung abzugeben.
Andererseits gebe es durch den Gen. Meißner keine grundsätzlichen Absprachen oder Abstimmungen in der Arbeit mit den Mitgliedern des Leitungskollektivs und beachte Gen. Meißner nicht die ihm gegebenen Hinweise seitens des Leitungskollektivs. Die Ursachen dafür können in fachlicher Unsicherheit liegen, aber gerade daher müsste er nach Ansicht der Fachkräfte Abstimmungen in der Arbeit treffen.
Es könnte auch sein, dass Gen. Meißner annimmt, die Genossen der StGK wollen ihn nicht ehrlich unterstützen.
Als Beispiel wird in vorliegenden Berichten auf die Vorbereitung der Bohrungen für einen Untertagegasspeicher hingewiesen.
Für diese Vorbereitung wurden von verantwortlichen Geologen die Materialanforderungen bekannt gegeben, nach denen die Festlegung erfolgte, welcher Bohrgerätetyp für diese Aufgabe zum Einsatz kommt. In Absprache mit sowjetischen Spezialisten wurde dafür ein sowjetisches Gerät bestimmt und die Lieferung der notwendigen Anzahl Geräte mit den sowjetischen Organen vertraglich gebunden. Als sich nachträglich ergab, dass größere Durchmesser gebohrt werden müssen, wurde von Geologen der Ankauf westdeutscher Bohrgeräte aus Salzgitter gefordert.
Den Berichten zufolge hat Gen. Meißner entschieden, diese Geräte in Westdeutschland zu kaufen und die Staatliche Plankommission hat diesen Kauf genehmigt. Diesen Entscheid traf Gen. Meißner, obwohl er vorher darauf aufmerksam gemacht wurde, dass sich aufgrund bisheriger Erfahrungen über mangelhafte Lieferungen aus Westdeutschland, Schwierigkeiten in der Ersatzteilbeschaffung einstellen werden.
Außerdem ließ er vorher nicht überprüfen, ob die vorgesehenen größeren Bohrungen auch mit den sowjetischen Geräten möglich sind. Wie sich später ergab, können die gleichen Arbeiten auch mit diesen Geräten durchgeführt werden.
Erschwerend wirkt sich nach Ansicht verantwortlicher Kräfte ferner aus, dass die Abteilung Neue Technik der StGK nicht arbeitsfähig ist und deshalb ihre Aufgaben nicht erfüllt. In dieser Abteilung soll der derzeitige Leiter, Genosse Trimbur,5 den Aufgaben in keiner Weise gewachsen und die fachliche und politische Qualifikation der Mitarbeiter mangelhaft sein.
Ebenfalls nicht in vollem Umfang erfüllt werden die ihr zustehenden Aufgaben von der Abteilung Geologie der StGK. Hier erklärte sich der Abteilungsleiter nach vorliegenden Informationen für unfähig, einen Arbeitsplan auszuarbeiten. Innerhalb der StGK wird deshalb für notwendig erachtet, als Leiter der Abteilung Geologie den Genossen Tischendorf6 einzusetzen.
Ungünstig auf die Tätigkeit der StGK und besonders ihr unterstellten Betriebe wirkt sich weiterhin aus, dass bis heute keine exakte wirtschaftliche Rechnungsführung bei der geologischen Erkundung und keine gründliche und ständige analytische Tätigkeit der ökonomischen Seite z. B. des Nutzeffektes dieser Arbeiten vorgenommen wird.
Eine der Ursachen für die mangelhafte Aufgabenerfüllung der StGK wird in der unzureichenden Anleitung und Kontrolle durch die Fachgruppe Geologie der Abteilung Berg- und Hüttenwesen der Staatlichen Plankommission unter der Leitung des Genossen Reinhold7 gesehen.
Diese aus vier Mitarbeitern bestehende Fachgruppe ist nach vorliegenden Berichten ihren Aufgaben nicht gewachsen. Die fachliche Qualifikation und besonders die Kenntnisse dieser Mitarbeiter auf ökonomischem Gebiet werden als unzureichend eingeschätzt. Außerdem bestehe für diese Fachgruppe keine klare Aufgabenstellung, wodurch sie nicht in der Lage sei, tatsächlich anleitend und kontrollierend tätig zu sein.
Bemängelt wird außerdem, dass die Zuweisung von Diplom-Maschinen-Bauingenieuren, Diplom-Wirtschaftlern, Diplom-Elektroingenieuren und Chemikern durch die Staatliche Plankommission nicht entsprechend dem eingereichten Kaderbedarfsplan erfolgt.
Mängel und Schwierigkeiten, die z. T. in der dem neuen Arbeitsstil in ungenügendem Maße entsprechenden Leitungstätigkeit begründet liegen, gibt es in fast allen der StGK unterstellten VEB und Institutionen.
Eine der Hauptaufgaben der StGK ist z. B. die Erkundung von Erdöl und Erdgas.
Alle dazu notwendigen Arbeiten werden vom VEB Erdöl und Erdgas Gommern durchgeführt. Dieser Betrieb hat insgesamt 2 900 Beschäftigte, davon rund 170 Fach- und Hochschulkader. Der Betrieb wird geleitet vom Genossen Lenz.8 Der Technische Direktor ist der Genosse Papenkoepft.9
Beide Genossen sind nach Ansicht leitender Kräfte des Betriebes und der StGK nicht in der Lage, das Betriebsgeschehen zu überblicken, weichen oftmals Entscheidungen aus und beschäftigen sich mit Nebensächlichkeiten.
Nach vorliegenden Berichten werden in diesem Betrieb die sozialistischen Leitungsprinzipien in einigen Fragen auf das Gröblichste verletzt. Es wird deshalb als notwendig erachtet, den Werkleiter Genossen Lenz durch den Genossen Walter von der StGK zu ersetzen.
So gibt es z. B. im VEB Erdöl und Erdgas Gommern keine genau abgegrenzten Verantwortlichkeitsbereiche. Dadurch kommt es zu hohen Ausfällen an Arbeitszeit auf den Bohranlagen infolge zu später Auslieferung von Materialien und Belieferung mit falschen Ersatzteilen.
In zahlreichen Fällen wurden dadurch die Arbeitsmoral der Rohrarbeiter und deren Vertrauen zu den Funktionären des Betriebes untergraben.
So wird von den Arbeitern über den technischen Direktor diskutiert, dass er, »wenn er wirklich einmal zur Bohrung kommt, nur dann erscheint, wenn er nicht gebraucht wird, nicht aber wenn seine Hilfe notwendig ist.«
Wiederholt kam es auf den Bohranlagen dieses Betriebes auch zu Arbeitsniederlegungen. Die Ursache dazu war stets eine den Arbeitern zugesagte jedoch nicht erfolgte Entlohnung und Prämienzahlung.
Am 25.11.1959 z. B. legte die Belegschaft der Bohranlage F 9 im Kreis Ludwigslust für 3½ Stunden die Arbeit nieder. Der Arbeitsdirektor Gen. Schuhknecht10 hatte drei Wochen eine Prämienauszahlung von 1 500 DM zurückgehalten, ohne den Arbeitern eine Auskunft zu geben. Am 12.11.1959 wurde den Arbeitern wissentlich falsch mitgeteilt, dass das Geld bereits abgeschickt sei. In Wirklichkeit erfolgte die Zahlungsanweisung erst am 25.11.1959 in Gommern und am 26.11.1959 die Auszahlung durch den Werkleiter selbst an Ort und Stelle.
Ferner ergab die Aussprache der Vertreter der IG Bergbau Magdeburg mit diesen Arbeitern, dass sie wochenlang kein warmes Essen erhielten, weil angeblich der Rat des Kreises keine Speisekartoffeln zur Verfügung stellen konnte.
Als bedeutendes Hemmnis für die Erfüllung der Aufgaben des Betriebes erwiesen sich auch die zahlreichen Havarien.
Bei insgesamt 38 vorhandenen Bohranlagen traten in der Zeit vom 1.1.1959 bis 31.8.1959 132 Havarien auf.
Vorschub für die Verschleierung der Ursachen dieser Havarien leistet dabei, nach Ansicht von Experten, die Zusammensetzung und Arbeitsweise der örtlichen Havarien-Kommissionen. Diese Kommissionen setzen sich aus Mitgliedern der Brigaden zusammen. Die Untersuchungen der Havarien werden oberflächlich durchgeführt. So ist z. B. aus den Havarieprotokollen nicht ersichtlich, wer Schuld an der Havarie trägt, welche Sofortmaßnahmen eingeleitet werden müssen und welcher Schaden entstand. Überprüfungen ergaben ferner, dass die Wohnungsanschriften der Mitglieder der Zentralen Havariekommission des VEB Erdöl und Erdgas Gommern, der Werkleitung und den Brigaden nicht bekannt waren und eine sofortige Verständigung unmöglich wurde.
Nach vorliegenden Berichten werden ferner seit Jahren im VEB Gommern keine Gestängepässe geführt. Dadurch kann kein Nachweis erbracht werden, wie hoch die geleistete Bohrmeterzahl des Bohrgestänges ist. Das erhöht die Havariengefahr durch Gestängebrüche, weil niemand darüber aussagen kann, ob das Bohrgestänge bereits ermüdet ist.
Als Maßstab für die Qualität der Bohrarbeiten gilt der Anteil der reinen Bohrzeit an der Gesamtarbeitszeit. Im VEB Erdöl und Erdgas Gommern beträgt die unproduktive Arbeitszeit jedoch nach vorliegenden Hinweisen, gegenüber der reinen Bohrzeit im Zeitraum vom 1.1.1959 bis 30.9.1959 91,2 %. Zur gesamten produktiven Zeit sind das 53,3 % unproduktive Zeit. Daraus ergibt sich auch, dass der Finanzplan bis 31.10.1959, bei einer weit niedrigeren Planerfüllung, mit 95,1 % erfüllt wurde. Die unproduktive Zeit setzt sich zusammen aus Fangarbeiten, Reparaturen und Wartezeiten.
Bedeutende Mängel weist auch die Kaderarbeit des Betriebes auf. So wurde z. B. bei Überprüfungen festgestellt, dass ein großer Teil der Beschäftigten, die ihren 2. Wohnsitz in Gommern haben, dort polizeilich nicht gemeldet sind. Auch in den Unterlagen des Betriebes ist nicht ersichtlich, wo sie wohnen.
Als seinen Aufgaben nicht gewachsen wird in den vorliegenden Berichten der Leiter des Büros für Erfindungswesen, [Name 1], eingeschätzt, weil er Verbesserungsvorschläge nur sehr schleppend bearbeitet. Zum Beispiel sollen im September 1959 noch vier Verbesserungsvorschläge aus dem Jahre 1957 unbearbeitet vorgelegen haben. Auch in diesem Falle wird für notwendig erachtet, [Name 1] abzulösen.
Ähnlich wie im VEB Gommern, werden auch im VEB Geologische Bohrungen Aschersleben einige Prinzipien sozialistischer Leistungstätigkeit verletzt.
Dieser VEB beschäftigt sich mit der Niederbringung von Bohrungen für alle anderen Erkundungsgebiete, außer Erdöl und Erdgas. Nach vorliegenden Informationen bestehen auch in diesem Betrieb keine genau abgegrenzten Verantwortungsbereiche, sodass ständig Schlampereien auftreten, die zu Schwierigkeiten in der Versorgung der Bohranlagen mit Material führen und Wartezeiten nach sich ziehen.
Ausdruck dafür sind in diesem Betrieb ebenfalls die außerordentlich hohen unproduktiven Zeiten ähnlich wie in Gommern. Wie die Berichte besagen, entstanden vom 1.1.1959 bis 30.9.1959 an unproduktiven Zeiten 52 501 Std. durch Fangarbeiten, 44 898 Std. durch Reparaturen und 24 024 Std. durch Wartezeiten.
Gegenüber der reinen Bohrzeit von 442 418 Std. in diesem Zeitraum, sind das 27,5 %. Theoretisch entspricht diese unproduktive Zeit einer Bohrmeterleistung von 63 621 Meter.
Auch in diesem Betrieb kam es in letzter Zeit zur Arbeitsniederlegung infolge administrativen Verfahrens bei Lohnfragen.
Zum Beispiel legte am 31.10.1959 im Stützpunkt Weißwasser des VEB Geologische Bohrungen die Hofkolonne für etwa zwei Stunden die Arbeit nieder. Als Ursache dieser Arbeitsniederlegung wurde nach vorliegenden Berichten ermittelt, dass diesen Arbeitern der Leistungslohn nach verladenen und transportierten Gütern gekündigt wurde, weil angeblich nicht die Möglichkeit bestehe, die verladenen und transportierten Mengen zu kontrollieren. Gegen diese Begründung spricht jedoch der Einsatz von drei Brigadieren. Die Anweisung, eine neue Form der Entlohnung auf diesem administrativen Wege einzuführen, erteilte der Arbeitsdirektor, obwohl diese Form der Entlohnung weder von der Werkleitung, noch von der BGL genehmigt war.
Andererseits hat der Arbeitsdirektor [Name 2] den Berichten zufolge bisher nichts unternommen, den Auftrag einer Brigade des ZK zu erfüllen, Berufsbilder auszuarbeiten und dem Stützpunkt Weißwasser zu übergeben.
In diesem Zusammenhang wird davon gesprochen, in Erwägung zu ziehen, den Arbeitsdirektor [Name 2] von seiner Funktion abzulösen.
Den zentralen Geologischen Dienst Berlin unterstehen die Geologischen Dienste Berlin, Schwerin, Halle, Jena und Freiberg und das Institut für angewandte Mineralogie Dresden.
Nach vorliegenden Hinweisen gibt es auch in dieser Institution in der Arbeit der einzelnen Sektoren und Objektgruppen einige Mängel, die nicht der Wirtschaftlichkeit dienen.
Von der Abteilung Lagerstättenerkundung wurde z. B. in der zweiten Hälfte des Jahres 1958 eine Objektgruppe zur Erkundung von Kupfervorkommen im Raum Weißwasser gebildet.
Diese Vorbereitung erfolgte, ohne vorher eine methodisch richtige, systematische geologische Erkundungsarbeit zu leisten. So wurde unterlassen, eine Vorerkundung vorzunehmen und ohne ausreichende Kenntnisse über diesen kupferführenden Feldesteil ein Großeinsatz durchgeführt, bei dem zeitweise bis zu 23 Tiefbohrgeräte zum Einsatz kamen.
Die vor Beginn dieser Erkundung in einer Bohrung bei Spremberg angetroffenen hohen Kupfergehalte wurden während dieses Einsatzes in keiner weiteren Bohrung mehr angetroffen. Nach diesen Ergebnissen ist mit der Übergabe einer Kupferlagerstätte an die Volkswirtschaft nicht mehr zu rechnen.
Die gleichen Ergebnisse hätten nach Ansicht von Experten, bei nur unerheblichen Zeitverlusten, auch mit dem Einsatz von maximal zehn Bohrgeräten erreicht werden können. Dadurch wären die übrigen 13 Bohrgeräte für andere Mineralgebiete und dringende Arbeiten, wie z. B. der Erkundung von Eisenerzen, verfügbar gewesen.
Eine ähnliche Situation soll gegenwärtig bei der Kupfererkundung im Objekt Plötz bestehen.
Im Sektor Ingenieurgeologie bestehen Schwierigkeiten vor allem in der Zusammenarbeit mit den Auftraggebern sowie durch akuten Kadermangel.
Nach vorliegenden Informationen werden ingenieurgeologische Empfehlungen oftmals nicht von den Bauausführenden berücksichtigt. Beim Bau des Pumpspeicherwerkes Amalienhöhe11 z. B. wurde auf die Rutschgefahr eines Ganges aufmerksam gemacht. Diese Warnung wurde erst vom Auftraggeber ernst genommen, als auch sowjetische Spezialisten darauf hinwiesen.
Oftmals wird die Ingenieurgeologie zu spät herangezogen. Zum Beispiel musste das Gutachten für die Projektierung der Eisenbahnlinie Waren-Rostock binnen 14 Tagen an den Auftraggeber geliefert werden.
Bei den Bauarbeiten in der Kammgarnspinnerei Brandenburg wurde Informationen zufolge die Ingenieurgeologie erst herangezogen, nachdem Bauschäden aufgetreten waren.
Der in diesem Sektor bestehende akute Kadermangel wird nach vorliegenden Berichten noch dadurch verstärkt, dass keine Spezialausbildung dafür an den Hochschulen erfolgt und die entsprechende Qualifizierung dem Selbststudium bzw. der Praxis überlassen ist.
Andererseits könnte die jetzt noch bestehende zeitraubende Anfertigung von Einzelgutachten nach Ansicht von Experten weitgehend durch Anfertigung von Baugrundkarten für größere Gebiete erleichtert werden.
Im Sektor Steine und Erden zeigten sich bisher Schwierigkeiten bei der Sicherstellung der Rohstoffgrundlage für vier neue Zementwerke.
Nach vorliegenden Berichten müssen im Raum Rostock Kreideschollen in komplizierter Lagerung erkundet werden, die sich nach Auffassung von Spezialisten kaum als Vorratsbasis für ein Zementwerk eignen, zumal auch die Tonbasis in diesem Gebiet vollständig fehlt.
Nicht richtig ist nach Ansicht verantwortlicher Kräfte des Zentralen Geologischen Dienstes (ZGD) der Auftrag der Staatlichen Plankommission (StPK), die Industriekonditionen für Steine und Erden u. a. Mineralien durch den ZGD festzulegen. Diese Aufgabe müsste nach Auffassung dieser Kräfte einzig und allein durch die StPK durchgeführt werden, weil sich infolge Terminunterschieden der Bezirke und der Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) in der StPK ständig Planänderungen ergeben würden. Aus diesem Grunde müsste die Abstimmung der Pläne der VVB und der Staatlichen Geologischen Kommission durch die StPK vorgenommen werden.