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Methangas-Explosion im Steinkohlenwerk Plötz/Halle

10. September 1959
Information Nr. 647/59 – [Bericht über] die Methangas-Explosion im Steinkohlenwerk Plötz, [Bezirk] Halle

Am 19.8.1959 ereignete sich im Steinkohlenwerk Plötz, [Bezirk] Halle,1 eine Methangas-Explosion, bei der zwei Häuer Verbrennungen 1. und 2. Grades erlitten. Das ist bereits die 2. Explosion im Jahre 1959 in o. g. Steinkohlenwerk.

In diesem Zusammenhang muss darauf hingewiesen werden, dass im Werk nur ungenügende Sicherheitseinrichtungen vorhanden sind, z. B. sind das Geleucht der Kumpel sowie die Grubenausrüstung nicht explosionsgeschützt. Dies ist offensichtlich mit darauf zurückzuführen, dass bis vor Kurzem noch keine schlagenden Wetter2 aufgetreten sind. Ferner sind die Kumpel nicht ausgebildet, wie sie sich bei schlagenden Wettern zu verhalten haben.

Zur erhöhten Sicherheit der Kumpel wurde der Technischen Bergbau-Inspektion Halle vorgeschlagen, vorbeugende Maßnahmen einzuleiten.3 Darüber hinaus wäre eine schnelle Umstellung der Grubenausrüstung, Ausbildung der Kumpel usw. – entsprechend den neuen Verhältnissen im Schacht – vorzuschlagen.

  1. Zum nächsten Dokument Lohnforderungen der Elektromonteure auf der Baustelle in Buna

    10. September 1959
    Information Nr. 649/59 – [Bericht über] Lohnforderungen der Elektromonteure des VEB Starkstromanlagenbaus Leipzig auf der Baustelle Buna
  2. Zum vorherigen Dokument Qualität von Fleischimporten und Auftreten von Salmonellen

    9. September 1959
    Information Nr. 646/59 – [Bericht über] geminderte Qualität von Fleischimporten und verstärktes Auftreten von Salmonellen-Bakterien in Fleischverarbeitungswerken der Deutschen Demokratischen Republik

  1. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Steinkohlenwerk Plötz (nördlich von Halle/S.), das zuletzt durch die RAAB-Karcher GmbH betrieben wurde, VEB und Bestandteil des VVB Steinkohle. Als 1967 die Steinkohlevorräte in diesem Gebiet weitgehend erschöpft waren, wurde der VEB Steinkohlenwerk Plötz aufgelöst.

  2. Die Begriffe Schlagwetter oder schlagende Wetter bezeichnen im Kohlebergbau, Salz- und Erzbergbau unter Tage austretendes Grubengas (Methangas), welches, mit Luft gemischt, explosiv reagiert (Schlagwetterexplosion).

  3. Aufgrund des Befehls Nr. 63 des Obersten Chefs der SMAD traten an die Stelle der bis dahin für die Bergbaureviere zuständigen Bergämter die Technischen Bergbauinspektionen. So entstand aus dem im Jahr 1943 gebildeten Bergamt Halle die Technische Bergbauinspektion Halle, die der Zentralbergbauinspektion in Berlin unterstand. 1947 wurde daraus die Technische Bezirks-Bergbauinspektion Halle, aus der aufgrund eines Ministerratsbeschlusses vom August 1959 im Juli 1960 die Bergbehörde Halle errichtet wurde. Die Technischen Bergbauinspektionen hatten die Führung von Sicherheitskontrollen über die im Zuständigkeitsbereich liegenden Bergbaubetriebe zur Aufgabe.