Provokationen an der Staatsgrenze der DDR
25. Februar 1959
Information Nr. 18/59 – Information Betreff: Provokationen an der Staatsgrenze der DDR
Am 25.2.1959 wurden von der Deutschen Grenzpolizei in Salzwedel, [Bezirk] Magdeburg, im Gebiet von Reddigau und Schmölau, [Kreis] Salzwedel, [Bezirk] Magdeburg,1 verstärkt Provokationen durch den Bundesgrenzschutz gemeldet.
Um 8.30 Uhr sollen in Reddigau zwei Jeeps mit sechs Bundesgrenzschutz-Angehörigen am 10 m Streifen2 erschienen sein, wo sie aus Karabinern drei Schüsse in die Luft abgaben.
Um 11.00 Uhr erschienen abermals zwei Jeeps mit vier Angehörigen des Bundesgrenzschutzes am Kontrollstreifen. Diese riefen den Posten unserer Grenzpolizei zu: »Kommt raus, Ihr feigen Schweine, Ihr könnt wohl kaum noch deutsch sprechen … (unverständlich) … die Russen leben nicht mehr lange!« Die Fahrzeugnummern lauten: BG 20–219 und BG 20–284.
Um 12.25 Uhr erschienen zwei Jeeps mit vier Angehörigen des Bundesgrenzschutzes an der Schafwedelerstraße3 im Gebiet Schmölau (hier handelt es sich vermutlich um die gleichen Fahrzeuge wie in Reddigau). Zwei Mann stiegen aus und gingen am Kontrollstreifen entlang. Nach ca. 10 Minuten fuhren die Jeeps wieder weg.
Um 14.30 Uhr erschienen an der gleichen Stelle ein Jeep mit drei Angehörigen des Bundesgrenzschutzes und ein Pkw mit zwei Zivilisten. Die Insassen des Jeeps und ein Zivilist beobachteten am Kontrollstreifen das Gebiet der DDR und fuhren gegen 14.45 Uhr wieder weg.
Vermutlich liegt der Schwerpunkt der Provokationen im Gebiet Reddigau am Bohrturm, da bereits an den Vortagen Gruppen des Bundesgrenzschutzes dort beobachtet wurden, ohne dass es zu Provokationen kam.
Bemerkung: Diese Vorkommnisse werden zzt. noch überprüft. Wenn sie den Tatsachen entsprechen, ist zu überlegen, ob eine Presseveröffentlichung angebracht ist.