Nach vorliegenden unvollständigen Meldungen ist in der Zeit vom 5.5. bis 8.7.1959 die Lufthoheit der DDR von Westdeutschland bzw. Westberlin aus durch 51 Flugzeuge verletzt worden.

Aus den bisherigen Feststellungen ist ersichtlich, dass beim größten Teil der Flugzeuge die Nationalität unerkannt blieb, während es sich bei den restlichen vorwiegend um Militärflugzeuge der US-Armee oder Bundeswehr und um westdeutsche Sportflugzeuge handelt.

Obwohl der weitaus überwiegende Anteil der Verletzungen der Lufthoheit auf das unmittelbare Grenzgebiet beschränkt bleibt, geht jedoch aus den im Bericht angeführten Beispielen hervor, dass in Einzelfällen auch größere Strecken der DDR überflogen wurden.

Trotz des offenen provokatorischen Charakters dieser Überflüge – der besonders aus dem großen Anteil der Militärflugzeuge ersichtlich ist – wurde nur in einem der angeführten Beispiele ein westdeutsches Segelflugzeug zur Landung gezwungen, während alle anderen Verletzungen der Lufthoheit keine Maßnahmen unsererseits spürbar werden ließen.

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  Am 2.5.1959, gegen 17.20 Uhr, ein Sportflugzeug unbekannter Nationalität in 700 m Höhe aus Richtung Lauenburg (WD) in Richtung Boizenburg.

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  Am 2.5.1959, gegen 18.06 Uhr, ein dreimotoriges Flugzeug unbekannter Nationalität in 2 000 m Höhe aus Richtung Schattin in Richtung Grevesmühlen.

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  Am 3.5.1959, gegen 11.37 Uhr, ein Doppeldecker unbekannter Nationalität in 500 m Höhe aus Richtung Blankensee¹ (WD) in Richtung Schönberg. Ausflug bei Schattin ([Kreis] Grevesmühlen).

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  Am 5.5.1959, gegen 10.30 Uhr, ein US-Hubschrauber in 300 m Höhe und ein französisches einmotoriges Sportflugzeug aus Richtung Wannsee in Richtung Babelsberg. Ausflug in Richtung Zehlendorf.

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  Am 5.5.1959, gegen 11.30 Uhr, ein Flugzeug unbekannter Nationalität aus Richtung Ziemendorf in Richtung Harpe ([bei] Arendsee).

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  Am 6.5.1959, gegen 10.37 Uhr, ein USA-Flugzeug in 3 500 m Höhe aus Richtung Hendungen (WD) in Richtung Reitershausen² Kreis Meiningen.

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  Am 8.5.1959, gegen 13.05 Uhr, ein dreimotoriges Flugzeug unbekannter Nationalität aus Richtung Ichenrode³ (WD) in Richtung Freienhagen Kreis Heiligenstadt. Ausflug in Richtung Göttingen.

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  Am 8.5.1959, gegen 13.35 Uhr, ein Hubschrauber der Bundeswehr in 300 m Höhe. Ein- und Ausflug bei Rustenfelde Kreis Heiligenstadt.

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  Am 9.5.1959, gegen 9.45 Uhr, ein USA-Aufklärer 2 – 19 in 300 m Höhe. Einflug aus Richtung Nordhalben (WD). Ausflug bei Reichenbach (Lobenstein).⁴

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  Am 12.5.1959, gegen 7.50 Uhr, zwei Düsenflugzeuge Oelta 500⁵ – 600 m Höhe. Einflug aus Richtung Coburg, Ausflug bei Schweickershausen.

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  Am 12.5.1959, gegen 9.15 Uhr, ein zweimotoriges USA-Flugzeug in 2 000 m Höhe. Ein- und Ausflug Richtung Göttingen.

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  Am 12.5.1959, gegen 9.52 Uhr, ein zweimotoriges Flugzeug unbekannter Nationalität in 3 000 m Höhe, Einflug aus Richtung Göttingen, Ausflug in Richtung Weißenborn.⁶

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  Am 15.5.1959, gegen 12.47 Uhr, ein Segelflugzeug unbekannter Nationalität in 1 000 m Höhe aus Richtung Schmölau, Ausflug in Richtung Döberl⁷ (Salzwedel).

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  Am 24.5.1959, gegen 12.46 Uhr, zwei Düsenflugzeuge unbekannter Nationalität, Ein- und Ausflug Narkusgrün⁸ – Heinersgrün (Oelsnitz).

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  Am 29.5.1959, gegen 8.45 Uhr, ein französisches Flugzeug in 2 000 m Höhe aus Richtung Helmstedt in Richtung Magdeburg.

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  Am 1.6.1959, gegen 17.07 Uhr, ein Düsenflugzeug der Bundeswehr, Einflug aus Richtung Weidenbach Kreis Heiligenstadt, Ausflug Kreis Mühlhausen.

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  Am 1.6.1959, gegen 8.24 Uhr, zwei Düsenflugzeuge unbekannter Nationalität in 1 000 m Höhe aus Richtung Coburg in Richtung Eisfeld-Hildburghausen.

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  Am 5.6.1959, gegen 8.27 Uhr, ein Düsenflugzeug in 1 500 m Höhe, Ein- und Ausflug über Hirschberg.

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  Am 5.6.1959, gegen 10.20 Uhr, ein zweimotoriges Flugzeug in 2 000 m Höhe aus Richtung Zwinge-Weißenborn,⁹ Kreis Worbis, in Richtung Nordhausen. Kennzeichen wurden nicht erkannt.

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  Am 5.6.1959, gegen 10.30 Uhr, ein Düsenflugzeug unbekannter Nationalität in Richtung Elbingrode, [Bezirk] Erfurt.¹⁰ Ausflug in nordöstlicher Richtung.

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  Am 10.6.1959, gegen 6.45 Uhr, zwei Düsenflugzeuge unbekannter Nationalität. Die Flugzeuge flogen die Grenze im Kreisgebiet Meiningen entlang.

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  Am 15.6.1959, gegen 11.30 Uhr, verletzte ein Hubschrauber der USA-Armee im Abschnitt Langenberg,¹¹ [Bezirk] Erfurt, den Luftraum der DDR.

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  Am 24.6.1959, gegen 8.00 Uhr, zwei Düsenflugzeuge unbekannter Nationalität in Richtung Hasselfelde, [Bezirk] Magdeburg.

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  Am 24.6.1959, gegen 15.30 Uhr, flog ein westdeutsches Sportflugzeug in 800 bis 1 000 m Höhe in den Raum Eisenach ein. Weiterflug in Richtung Bad Salzungen, [Bezirk] Suhl. Ausflug in Richtung Coburg.

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  Am 24.6.1959, gegen 15.50 Uhr, flog ein einmotoriges Flugzeug mit einem Balkenkreuz¹² in den Raum Hildburghausen ein. Ausflug im Bereich Streufdorf.

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  Am 24.6.1959, gegen 20.44 Uhr flog ein einmotoriges Sportflugzeug aus Richtung Obersuhl (WD) in Richtung Bad Salzungen.

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  Am 26.6.1959, gegen 11.00 Uhr, vier Düsenflugzeuge unbekannter Nationalität aus Richtung Walkenried (WD) in Richtung Elbrich-Bleichrode.¹³

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  Am 3.7.1959, gegen 15.30 Uhr, flog ein einmotoriger Eindecker (Aufklärer) ohne Hoheitszeichen in 800 m Höhe aus Richtung Wilmars über Bereich Stedtlingen-Helmershausen, [Bezirk] Suhl, in unser Gebiet ein. Ausflug bei Marksuhl.

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  Zur gleichen Zeit kreiste bis 15.40 Uhr ein Hubschrauber über der Straße Wilmars – Stedtlingen und verletzte hierbei des Öfteren unseren Luftraum.

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  Am 4.7.1959, gegen 16.15 Uhr, ein zweimotoriges Sportflugzeug in 600 m Höhe aus Richtung Eschwege in Richtung Heiligenstadt. Ausflug in Richtung Eschwege. Ohne Hoheitszeichen, dunkelblaue Farbe.

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  Am 4.7.1959, gegen 16.20 Uhr, zwei einmotorige Sportflugzeuge, Tiefdecker, in 500 m Höhe aus Richtung Duderstadt in Richtung Leinefelde.

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  Am 4.7.1959, gegen 16.30 Uhr, ein einmotoriges Sportflugzeug in 500 m Höhe aus Richtung Bad Langensalza in Richtung Worbis. Ausflug in Richtung Kassel.

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  Am 4.7.1959 kreisten im Bezirk Suhl bei Heiligenstadt vier westdeutsche Sportmaschinen in einer Tiefe von ca. 35 km auf dem Gebiet der DDR. Von 16.15 bis 17.45 Uhr.

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  Am 6.7.1959, gegen 13.15 Uhr, verletzte ein zweimotoriges Flugzeug (vermutlich französisch) aus Richtung Einburg¹⁴ (WD) in Richtung Rothe¹⁵ bei Halberstadt die Grenze der DDR und flog dann in die Schneise nach Berlin ein.

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  Am 7.7.1959, gegen 13.25 Uhr, ein Düsenflugzeug der Bundeswehr in Höhe von 200–300 m aus Richtung Lauenburg (WD) bis Horst, [Bezirk] Schwerin.¹⁶ Ausflug gleiche Route.

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  Am 8.7.1959, gegen 11.30 Uhr, ein unbekanntes Düsenflugzeug flog in großer Höhe über Ilsenburg in das Gebiet der DDR ein. Über den Brocken flog es wieder aus.

Notlandungen:

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  Am 3.6.1959 ist ein westdeutsches Sportflugzeug – RA 12 – im Objekt Kindel der sowjetischen Streitkräfte¹⁷ notgelandet.

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  Am 6.6.1959, gegen 15.55 Uhr, wurde durch Düsenjäger der NVA im Raum Breitenheerda, [Kreis] Rudolstadt, [Bezirk] Gera, das westdeutsche Segelflugzeug 0 – 1340 von der Segelflugschule Burg Feuerstein, Oberpfalz zur Notlandung gezwungen.

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  Pilot und Flugzeug wurden am 6.6.1959 an der Grenze Juchhöh, [Kreis] Schleiz, [Bezirk] Gera, den westdeutschen Behörden übergeben.

1. Zum nächsten Dokument Bericht über unsachgemäß montierte Schraubverbindungen
   

   14. Juli 1959
   Information Nr. 488/59 – Bericht über Havarien und Störungen durch unsachgemäß montierte Ermeto-Rohrverschraubungen

2. Zum vorherigen Dokument Waldbrände im Übungs- bzw. Sperrgelände der NVA
   

   10. Juli 1959
   Information Nr. 479/59 – Bericht über Waldbrände im Übungs- bzw. Sperrgelände der Nationalen Volksarmee am 9. Juli 1959