Beschuss eines französischen Aufklärungsflugzeuges
30. September 1961
[Einzel-Information] Nr. 608/61 über die Verletzung des Luftraumes der DDR
Am 29.9.1961 flog gegen 15.50 Uhr ein französisches Flugzeug in 200m Höhe und etwa 200m Tiefe in das Gebiet der DDR ein. Das Flugzeug kam aus Richtung Berlin-Hermsdorf und überflog bei Berlin, S-Bahnhof Blankenfelde, die Staatsgrenze. Dieses Flugzeug führte seit den Schutzmaßnahmen am 13.8.1961 regelmäßig Aufklärungsflüge durch.
Am 27.9.1961 äußerte der Kompanieführer der 4. Kompanie, 2. Abteilung, Oltn. Schulz bei einem solchen Aufklärungsflug gegenüber seinen Soldaten: »Wenn dieser Vogel einmal herüberkommt, holen wir ihn runter.«
Als dann am 29.9.1961 dieses Flugzeug – französischer Nationalität – in das Gebiet der DDR einflog, eröffneten die Soldaten das Feuer, ohne direkten Schießbefehl. Es wurden auf das Flugzeug aus MPi 46 und aus Karabiner fünf Schuss abgegeben. Daraufhin drehte das Flugzeug ab und flog in Richtung Berlin-Hermsdorf zurück, wo es in ungefähr 1,5 km Entfernung der [zur] Staatsgrenze landete.
Nach kurzer Zeit erschien aus dieser Richtung ein französischer Hubschrauber, der sich der Staatsgrenze näherte ohne sie zu überfliegen.