Brand auf dem Fahrgastschiff »MS Falke«
7. März 1961
Einzel-Information Nr. 132/61 über einen Brand auf dem volkseigenen Fahrgastschiff MS »Falke« vor der Werft in Berlin-Stralau
Am 7.3.1961, gegen 8.30 Uhr brannte das volkseigene Fahrgastschiff MS »Falke« völlig aus. Das Schiff lag nach seiner Generalreparatur mit noch mehreren anderen Schiffen vor der Werft in Berlin-Stralau und der Brand griff auf die nahe liegenden Fahrgastschiffe MS »Scharmützelsee«, MS »Lorelei« und MS »Karl Marx« über. Während bei den MS »Karl Marx« und MS »Lorelei« nur geringer Sachschaden entstand, brannte bei dem MS »Scharmützelsee« das gesamte Vorderdeck bis zum Führerhaus aus. Der Gesamtschaden beträgt ca. 60–70 000 DM. Außerdem erlitten vier Personen bei den Löschversuchen leichte Brandverletzungen.
Der Brand entstand durch die Benutzung eines in der Mannschaftskajüte des MS »Falke« befindlichen Ofens. Dieser Kanonenofen befand sich in einem sehr schlechten Zustand und entsprach nicht den Sicherheitsbedingungen. Er wurde vom Kapitän des Schiffes, [Name 1], eigenmächtig und entgegen aller Vorschriften aufgestellt.
[Name 1] wurde deshalb erst Anfang voriger Woche vom Werkstattleiter der Werft Stralau, Hintze, aufgefordert, den Ofen wegen der erhöhten Brandgefahr abzureißen. Dieser Aufforderung kam er jedoch nicht nach.
[Name 1] wurde durch die VP festgenommen und das Ermittlungsverfahren gegen ihn wird nach Abschluss der Staatsanwaltschaft übergeben.
Es wird vorgeschlagen, in der Presse auf diesen Brand einzugehen und dabei darauf hinzuweisen, dass der Brand durch Nichtbeachten der Vorschriften und Hinweise entstand und der Schuldige deshalb festgenommen wurde.