Probleme bei der Futtermittelversorgung der LPG
16. Februar 1961
[Einzel-Information] Nr. 79/61 über ernste Schwierigkeiten in der Futtermittelversorgung der LPG
Dem MfS wurde aus allen Bezirken der DDR bekannt, dass gegenwärtig ernste Schwierigkeiten in der Futtermittelversorgung, besonders der LPG Typ III1 auftreten.
Die größten Fehlmengen sind nach hier vorliegenden Berichten in den Bezirken:
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Cottbus mit einer Bedarfsdeckung von 77 %,
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Rostock mit einer Bedarfsdeckung von 84 %,
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Schwerin mit einer Bedarfsdeckung von 88 %,
aber auch Neubrandenburg und Potsdam zu verzeichnen. Am stärksten werden demnach die nördlichen Bezirke der DDR betroffen, während in den südlichen Bezirken – außer Cottbus – die Bedarfsdeckung mit Futtermitteln nach der bisherigen Übersicht einige Zeit länger gewährleistet ist.
Von den Bezirken wird eingeschätzt, dass nur in Einzelfällen sozialistische Betriebe der Landwirtschaft den Beschluss des 8. Plenums des ZK der SED2 erfüllten, mindestens eine Futterreserve von vier Monaten zu schaffen.
In diesem Zusammenhang wurde festgestellt, dass bei den Räten der Bezirke und teilweise auch bei den Räten der Kreise kein Überblick über die derzeitigen vorhandenen Futtermittelbestände und -reserven vorhanden ist und jetzt erst, nachdem Schwierigkeiten in der Fütterung auftreten, mit der Bestandsermittlung und Ausarbeitung von Maßnahmen zur sozialistischen Hilfe begonnen wird. Eine Folge davon ist, dass selbst die Organe in den Kreisen (wie Rat des Kreises und VEAB) die bestehenden Fehlmengen in unterschiedlichen Zahlen angeben.
Aufgrund dieser Situation dürfte auch die vorläufige Futterbilanz des Ministeriums für Landwirtschaft, Erfassung und Forstwirtschaft, die eine Bedarfsdeckung von 92 % nachweist, auf keinen Fall als real anzusehen sein.
Im Bezirk Cottbus ist in vielen LPG kaum noch das Erhaltungsfutter für die Viehbestände vorhanden. Dem Bezirk fehlen nach der bisherigen Übersicht 850 000 t Maissilage, 36 000 t Futterkartoffeln, 35 000 t Heu, 700 000 t Sommer- und 65 000 t Winterzwischenfrucht. Der Anschluss an die Ernte kann im Bezirk Cottbus mit bezirkseigenen Reserven und trotz begonnener sozialistischer Hilfe nicht erreicht werden. Bei den Bezirksorganen gibt es zzt. keine Vorstellungen, in welcher Form diese schwierige Situation ausgeglichen werden kann.
Besonders gefährdet infolge Futtermittelmangels sind u. a. die LPG Elsterwerda, Kreis Liebenwerda, wo 1 500 t Maissilage fehlen; die LPG Oppelhain, Kreis Finsterwalde, wo die Sommerzwischenfrüchte durch zu späte Aussaat nur geringe Erträge brachten und die LPG Hirschfeld, Kreis Liebenwerda.
Aus dem Bezirk Rostock wird über eine ähnliche Situation berichtet und in den meisten Kreisen dieses Bezirks erhält der Viehbesatz bereits jetzt Erhaltungsfutter.
Der Bezirk Neubrandenburg wies bereits im Oktober 1960 in der Futterbilanz aus, dass
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410 185 dt Kraftfutter/Getreide,
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1 778 500 dt Kartoffeln,
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1 247 100 dt Saftfutter und
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397 500 dt Heu
fehlen. Obwohl eingeschätzt werden muss, dass einige Kreise versuchten, durch die Angabe hoher Fehlbestände Zuschüsse aus dem staatlichen Futtermittelfonds zu bekommen, ist auch in diesem Bezirk eine ernste Lage zu verzeichnen. Im Bezirk Neubrandenburg erfolgt auf Veranlassung des Rates des Bezirkes bis Ende Februar 1961 eine konkrete Überprüfung der Futtermittelbestände in allen landwirtschaftlichen Betrieben.
Im Bezirk Schwerin ist nach einer von der Abteilung Landwirtschaft, Erfassung und Forstwirtschaft des Rates des Bezirkes erarbeiteten Futterbilanz die Futterversorgung wie folgt gewährleistet:
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Saftfutter 79,6 %,
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Raufutter 78,5 %,
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Kartoffeln 88,8 %,
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Futtergetreide 72,0 %.
Nach uns vorliegenden Hinweisen ist diese Futterbilanz nicht real, sondern die Lage weitaus ernster.
Völlig ungenügend ist in den Bezirken auch die Versorgung mit tierischen Eiweißfuttermitteln. Umgerechnet in Fischmehl besteht allein im Bezirk Schwerin ein Bedarf von 24 775 t, von dem nach Berücksichtigung des Aufkommens aus dem staatlichen Futtermittelfonds und den örtlichen Reserven 9 496 t nicht gedeckt sind.
In den LPG Typ III der nördlichen Bezirke, insbesondere der Bezirke Rostock und Schwerin, kann allgemein die Versorgung mit den einzelnen Futtermitteln folgendermaßen eingeschätzt werden:
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Saftfutter ist bis auf einige Ausnahmen nicht ausreichend vorhanden.
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Die Versorgung mit Raufutter ist in den meisten LPG nicht gesichert. Da fast überall große Mengen Heu fehlen, wird in größerem Umfange Stroh verfüttert, sodass viele LPG sämtliches vorhandene Stroh für Futterzwecke reservieren und ihr Vieh nicht mehr mit Streustroh versorgen können. Auch bei Verwendung nur für Futterzwecke reicht das vorhandene Stroh nicht aus.
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Erhebliche – aber nicht allgemein anzutreffende – Mängel bestehen auch bei Kraftfutter, das bereits jetzt bei einigen LPG nicht mehr vorhanden ist. In vielen Fällen haben die LPG ihr Ablieferungssoll noch nicht erfüllt und weigern sich, die mit den VEAB abgeschlossenen Erfassungs- und Einlagerungsverträge zu realisieren. Einige LPG sind bereits dazu übergegangen, dieses im Auftrag der VEAB eingelagerte und ihnen nicht gehörende Getreide zu verfüttern. (Bezirke Schwerin, Rostock, Cottbus, Neustrelitz, Frankfurt/O.).
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Schwierigkeiten in der Kartoffelversorgung sind bisher auf einzelne landwirtschaftliche Betriebe beschränkt. Die Lage kann jedoch noch nicht überblickt werden, da bei Öffnung der Mieten infolge verdorbener Bestände eine Verschlechterung eintreten kann.
Aus einigen Bezirken, u. a. auch Neubrandenburg, liegen Hinweise vor, wonach die Futtergrundlage für den Viehbesatz der individuellen Hauswirtschaften bis zum Anschluss an die neue Ernte ausreichend gesichert sein soll. Besonders in Neubrandenburg wird der Verdacht ausgesprochen, dass die Futtermittel in einigen Fällen unberechtigt von den Genossenschaftsbauern aus den Beständen der LPG entnommen worden sind. Untersuchungen zur Aufklärung dieser Angelegenheit sind eingeleitet worden.
Die Auswirkungen der ungenügenden Futtermittelversorgung zeigen sich in den LPG Typ III besonders dahingehend, dass das Vieh bereits jetzt auf Erhaltungsfutter gesetzt werden musste oder in der nächsten Zeit gesetzt werden wird. In den Bezirken Cottbus und Schwerin ist in einer Reihe von LPG die weitere Fütterung überhaupt infrage gestellt. Zum Beispiel hat die LPG Lowitz Kreis Gadebusch/Schwerin (415 Rinder, 750 Schweine) nur noch für acht Tage Heu, für 20 Tage Stroh, Kartoffeln bis Ende März, Kraftfutter nur noch 70 dt bei einem Monatsbedarf von 400 dt. Ähnlich ist die Situation in der LPG Bülow Kreis Gadebusch mit 611 Rindern und 649 Schweinen.
In Hühnerintensivhaltungen ist durch die nicht ausreichende Menge Kraftfutter, besonders Legemehl, die tägliche Eierleistung stark zurückgegangen (z. B. in der LPG »Lenin«/Kreis Merseburg um über 50 %).
Einige Bezirke berichten, dass landwirtschaftliche Betriebe bestrebt sind, die Mastschweine so schnell wie möglich abzuliefern, jedoch infolge Futtermangels keine Läufer aufnehmen, wodurch eine Reduzierung der Schweinebestände eintritt und eine Gefährdung der Marktproduktion für das III. und IV. Quartal 1961 besteht. Im Kreis Altentreptow/Neubrandenburg ist z. B. ein Umsatz von 4 000 Läufern vorgesehen; die LPG Gützkow, Wolde und das VEG Tützpatz lehnen jedoch die Abnahme ab, obwohl sie vertraglich dafür zuständig sind. Wertvolles Zucht- und Nutzvieh kann dadurch zzt. nicht abgesetzt werden.
In zunehmendem Umfange zeigen sich die Auswirkungen des Futtermangels auch im Ansteigen der Viehverendungen. Wenn sich dafür auch keine zusammenfassenden Zahlenangaben machen lassen, so wird diese Einschätzung jedoch durch eine Reihe von Hinweisen bestätigt. Im Bezirk Schwerin z. B. ist er Kreis Hagenow Schwerpunkt in der mangelnden Futterversorgung. In diesem Kreis sind die Viehverendungen erheblich angestiegen. Allein in der Zeit vom 1. bis 27.1.1961 verendeten 622 Schweine einschließlich Ferkel und 319 Rinder einschließlich Kälber, davon ein wesentlicher Teil durch Futtermangel. Weitere krasse Beispiele wurden von der LPG Retzow, Kreis Lübz und der LPG Mierendorf, Kreis Güstrow berichtet.
In einigen Bezirken (Cottbus, Neubrandenburg u. a.) ist besonders die Ferkelsterblichkeit sprunghaft angestiegen, was von den Genossenschaftsbauern auf die einseitige und unzureichende Fütterung der Zuchtsauen zurückgeführt wird.
Auch bei Berücksichtigung der Situation, dass die hohen Viehverendungen von Rindern mit durch die Lage in den Offenställen und anderen Erscheinungen begünstigt werden, ist jedoch die ungenügende Fütterung dabei ein sehr entscheidender Faktor. Bei Einschätzung des jetzigen Zustandes muss daher mit weiteren Viehverlusten gerechnet werden.
Eine Reihe von LPG gehen dazu über, Viehbestände wegen nicht ausreichender Futtermengen der Notschlachtung zuzuführen. Solche Beispiele wurden u. a. aus der LPG Scharbow Kreis Hagenow bekannt, die in diesem Jahr bereits 70 Rinder (hauptsächlich Jungrinder) wegen Futtermangels der Schlachtung zuführte.
In einigen LPG wird durch mangelndes Verantwortungsbewusstsein und fehlenden materiellen Anreiz verhindert, dass nicht mehr am Leben zu erhaltende Tiere rechtzeitig der Notschlachtung zugeführt werden. Zur Begründung dieses Verhaltens wird dabei angeführt, dass Notschlachtungen vom Tierarzt bestätigt werden müssten, was zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde.
Aus dem Kreis Cottbus sind zahlreiche LPG-Mitglieder in Zuckerfabriken im Oderbruch und in Mecklenburg tätig, um dadurch in den Besitz von Futterschnitzeln zu gelangen und die Futtersituation einigermaßen zu überbrücken. Diese Arbeitskräfte fehlen jedoch bei den in dieser Jahreszeit zu verrichtenden notwendige Arbeiten in der Landwirtschaft.
Die Ursachen der angespannten Futterlage liegen neben den allgemeinen Ernteschwierigkeiten im ungünstigen Erntewetter des vergangenen Jahres – besonders der nördlichen Bezirke – aber auch in hohen Maße an der schlechten Arbeitsorganisation und Verantwortungslosigkeit bei den LPG sowie in der ungenügenden Unterstützung durch die örtlichen Organe des Staatsapparates. Erhebliche Mengen Heu, Stroh, Getreide und z. T. auch Kartoffeln wurden deshalb nicht geborgen.
In fast allen LPG, die ihren Raufutterbedarf nicht decken können, wurde ein erheblicher Teil des anfallenden Heues nicht geerntet. Zum Teil wurde der erste Schnitt des Wiesenheues nicht 100%ig eingebracht, und viele LPG haben die Einbringung des zweiten Schnittes der Heuernte überhaupt unterlassen. Diese Arbeitsweise wurde häufig mit Arbeitskräftemangel entschuldigt (z. B. LPG Uehlitz Kreis Schwerin, welche 50 Fuder Heu nicht geborgen hat).
Das Stroh wurde vor allem auf den mit Mähdreschern abgeernteten Feldern in vielen Fällen nicht geborgen. Viele Mähdrescher arbeiteten so, dass die Stoppel in einer Länge von 30 bis 40 cm – zum Teil begründet durch nicht abgesammelte Steine auf den Feldern – stehen bleiben.
In diesem Zusammenhang wird wiederholt darauf verwiesen, dass diese Arbeitsweise durch das gegenwärtige Bewertungssystem für die Prämiierung der Mähdrescherbesatzung während der Erntezeit in erster Linie die Erreichung einer hohen ha-Zahl vorsehen würde, jedoch die Qualität der Arbeit unberücksichtigt lasse. Der LPG Groß-Ziethen Kreis Eberswalde entstand durch die qualitätsmäßig schlechte Arbeit der Mähdrescherbesatzung ein Ausfall an Stroh von ca. 30–40 %.
Die Erträge der Getreideernte sind in vielen LPG bis zu 50 % unter den geplanten Mengen geblieben. Außerdem traten Wertminderungen und Nährstoffverluste durch erhöhte Temperaturen bei der Einlagerung auf. Größere Ausfälle waren bei Mais durch mangelhafte Erträge oder die Nichtauslastung der Flächen für diese Kultur vorhanden. Allein im Bezirk Neubrandenburg war dadurch ein Rückgang von Maissilage um 28 % zum Plan zu verzeichnen. Bei Kartoffeln wurde der durchschnittliche ha-Ertrag lt. Plan nicht gebracht. Allein im Bezirk Rostock traten Totalverluste bei 10 Tha Kartoffeln durch Wasserschaden ein, was einem Ausfall von ca. 95 Tt Kartoffeln entspricht.
Durch starkes Auftreten der Braun- und Nassfäule traten in allen Bezirken Schäden auf und weitere Ausfälle sind noch zu erwarten, obwohl in vielen LPG alle Kräfte zum rechtzeitigen Dämpfen der verderbgefährdeten Mengen eingesetzt werden.
Da auch der Plan der Mineralstoffgemische voraussichtlich im 1. Halbjahr 1961 infolge fehlender Grundstoffe nicht realisiert wird, von ca. 100 000 t Mineralstoffgemischen sollen nur ca. 84 000 t gesichert sein, ist mit Zunahme der Schwierigkeiten zu rechnen. Die Auslieferung der Erzeugnisse aus den Mischfutterwerken der DDR wird außerdem noch durch das Fehlen ausreichender Papiersäcke behindert.
Eine weitere Ursache der angespannten Futtermittelsituation ist das planlose Wirtschaften mit den Beständen. Ein großer Teil der LPG verschaffte sich nach der Ernte nicht die notwendige Übersicht über das vorhandene Futter, und es erfolgte keine rationelle Futterplanung. Z. B. bestand das Bestreben, durch großzügige Fütterung bis zum 31.12.1960 noch hohe Ergebnisse in der Viehwirtschaft und damit einen hohen Wert der Arbeitseinheit zu erreichen.
In einer großen Zahl von LPG wurden die Futterpläne unreal aufgestellt oder sie sind das Ergebnis einer Ein-Mann-Arbeit, ohne die Verantwortlichen der Viehzuchtbrigaden zur Ausarbeitung mit herangezogen zu haben. Im Bezirk Neubrandenburg gibt es Beispiele, wo Angehörige der Viehzuchtbrigaden den Futterplan überhaupt nicht kannten.
Andere LPG begründen den auftretenden Futtermangel damit, dass bei der Aufnahme von Einzelbauern in die LPG die Viehbestände ohne die entsprechende Winterbevorratung von Futtermitteln übernommen wurden, oder dass die Viehbestände im vergangenen Jahr schnell angestiegen seien, aber keine gleichlaufende Steigerung der Erträge der Futterflächen erfolgte, besonders in den Futterarten Getreide, Futterstroh und Heu.
Der Bezirk Magdeburg u. a. schätzt ein, dass sich die Ablieferung der Schuldmengen an die Staatsreserve (Mengen, die in der Futterperiode 1959/60 entnommen wurden) in der jetzigen Situation auswirke und der Anschluss an die neue Ernte wiederum nicht erreicht werde.
Es gibt Hinweise, dass in einigen LPG keine Kontrolle über den Verbleib der Futtermittel besteht, sodass Diebstähle möglich sind.
Zur Verbesserung der Futtermittelsituation haben z. B. eine Reihe LPG des Kreises Hagenow Verbindung mit dem Bezirk Magdeburg – besonders mit dem Kreis Zerbst – aufgenommen, wo bei vielen LPG die Bereitschaft vorhanden ist, Futtermittel – vor allem Stroh – abzugeben. Diese sozialistische Hilfe wird bisher jedoch nicht organisiert, sondern mehr illegal durchgeführt.
Bei den aufgrund dieser Lage einzuleitenden Maßnahmen wäre es unseres Erachtens notwendig, folgende, auch in den Hinweisen der Bezirke enthaltenen Maßnahmen, mit zu beachten:
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Verschaffung eines gründlichen Überblicks über die gesamte Futtermittellage durch die Räte der Bezirke und die daraus notwendig werdende Verlagerung der Vorräte. Darüber hinaus müsste beim Bezirk Schwerin geprüft werden, inwieweit im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten durch Zuweisung aus dem Staatlichen Futtermittelfonds geholfen werden könnte.
- 2.
Die Aufstellung und strikte Einhaltung von Futterplänen in den LPG unbedingt sofort durchzusetzen und zu kontrollieren.
- 3.
Das in Mieten und Scheunen eingelagerte Getreide schnellstens zu dreschen.
- 4.
An die Genossenschaftsbauern zu appellieren, dass sie aus ihren individuellen Futterbeständen evtl. Überschüsse für die genossenschaftliche Viehhaltung zur Verfügung stellen.
- 5.
Sicherzustellen, dass solches Vieh, welches durch die unzureichende Fütterung immer mehr abmagert, rechtzeitig der Schlachtung zugeführt wird.
- 6.
Unbedingt zu verhindern, dass solche Rinderbestände abgeschlachtet werden, die unter günstigeren Futterverhältnissen noch höhere Milchleistungen erreichen können. Erreicht werden müsste, dass nur leistungsschwache Tiere den Schlachthöfen zugeführt werden.