Grenzdurchbruch zweier Westdeutscher mit Boot in die DDR
24. September 1963
Einzelinformation Nr. 571/63 über ein besonderes Vorkommnis beim Grenzdurchbruch von zwei westdeutschen Bürgern im Bereich der Grenz-Kompanie Neu-Bleckede am 23. September 1963
Am 23.9.1963, gegen 11.30 Uhr, verletzten im Abschnitt der Kompanie Neu Bleckede, Grenz-Regiment Grabow, die westdeutschen Bürger [Name 1, Vorname 1], geb. [Tag, Monat] 1944 und [Name 1, Vorname 2], geb. [Tag, Monat] 1947, beide wohnhaft Ischtershausen1/Dortmund, die Staatsgrenze der DDR. Die o. g. Personen kamen mit einem Boot über die Elbe und betraten das Territorium der DDR. Trotz eines Warnschusses unserer Posten und der ihnen zugerufenen Warnung: »Achtung Minen«! bewegten sie sich in das Minenfeld, wobei eine Mine detonierte und beide Personen verletzte. Gegen 12.30 Uhr wurden die Verletzten aus dem Minenfeld geborgen und in das Krankenhaus Neuhaus eingeliefert. Bei [Name 1, Vorname 2] besteht Lebensgefahr; ihm musste ein Bein oberhalb des Knies, das andere unterhalb des Knies amputiert werden. Sein Bruder erlitt mittlere Verletzungen.
Unmittelbar nach der Minendetonation näherte sich das westdeutsche Zollboot »Hitzacker« unserem Ufer, um das Boot der Grenzverletzer zu bergen. Dieses Vorhaben konnte jedoch durch ein Sicherungsboot unserer Grenztruppen verhindert werden.
Die Untersuchungen der Grenzverletzung sind noch nicht abgeschlossen. Aufgrund der erlittenen Verletzungen konnten beide noch nicht zur Sache gehört werden. Der Grenzabschnitt wurde verstärkt abgesichert und das Boot der Grenzverletzer geborgen.