Aussprachen des IRK-Vertreters Beckh mit Bonner Politikern
12. Februar 1964
Einzelinformation Nr. 103/64 über Aussprachen des IRK-Vertreters Beckh mit Bonner Politikern zur Passierscheinfrage
Von einer zuverlässigen Quelle wurde bekannt, dass der Chefdelegierte für Ost- und Mitteleuropa des Internationalen Roten Kreuzes Beckh1 (Genf) mit dem Bundesminister Krone2 und dem Bundesbevollmächtigten für Westberlin v. Eckardt3 Aussprachen über das Passierscheinabkommen4 führte.
Krone und Eckardt vertraten Beckh gegenüber die Ansicht, dass die Herbeiführung einer Dauerregelung in der Passierscheinfrage mit ähnlichem Status wie zum Jahreswechsel nicht möglich sei und von ihnen auch nicht bejaht werde. Dagegen halten sie es für möglich, dass zu Ostern 1964 nochmals eine ähnliche Regelung in der Passierscheinfrage wie zum Jahreswechsel erreicht werden könne. Eine endgültige Entscheidung darüber sei jedoch noch nicht erfolgt; geeignete Verhandlungsvorschläge würden von der westlichen Seite nicht vor der ersten Märzhälfte gemacht werden.
Nach den Äußerungen von Beckh haben Krone und Eckardt als entscheidend für den Charakter der Verhandlungsvorschläge der westlichen Seite u. a. die zu diesem Zeitpunkt herrschende Stimmung der Westberliner Bevölkerung angesehen.
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