Demarche der westdeutschen Botschaft in Damaskus
11. Juli 1964
Einzelinformation Nr. 562/64 über eine Demarche der westdeutschen Botschaft in Damaskus anlässlich der Syrienreise einer DDR-Delegation
Wie dem MfS bekannt wurde, informierte die westdeutsche Botschaft in Damaskus ihr Außenministerium davon, dass sie sich entsprechend einer Anweisung der Bonner Regierung an das Außenministerium Syriens mit der Bitte um eine Erklärung über Ziele und Programm der bevorstehenden Syrienreise einer DDR-Delegation1 gewandt habe.
Auf diese Anfrage teilte das Außenministerium Syriens mit, dass die syrische Regierung den Standpunkt Bonns in der Frage der Beziehungen anderer Länder zur DDR berücksichtige und ihn für gerechtfertigt halte. Das Außenministerium Syriens wies weiter darauf hin, dass die DDR-Delegation eine inoffizielle ist und dass nur gewöhnliche ökonomische Fragen mit ihr erörtert werden.2
Die syrische Seite versicherte die westdeutsche Botschaft, dass Syrien seine Beziehungen zu Bonn schätze, dass es nicht beabsichtige, sich in die Fragen der Beziehungen zwischen der DDR und Westdeutschland einzumischen und dass die bevorstehenden Verhandlungen mit der DDR-Delegation den Beziehungen Syriens zu Westdeutschland keinen Abbruch tun.