Hindernisse an Bahnstrecke Falkenstein–Plauen
2. April 1964
Einzelinformation Nr. 270/64 über die Aufklärung einer Hindernisbereitung an der Strecke Falkenstein – Plauen, RBD-Bezirk Dresden
Am 1.4.1964, gegen 15.10 Uhr, entdeckte der Lokführer des Personenzuges 2142 in der Nähe des Bahnhofs Bergen der Strecke Falkenstein – Plauen am linken Schienenstrang ein Hindernis. Der Zug, mit Schichtarbeitern besetzt, konnte vom Lokführer vor dem Hindernis zum Stehen gebracht werden
Das Hindernis bestand aus Schottersteinen, die bis zur Schienenoberkante aufgeworfen worden waren. In dem Schotterhaufen befanden sich Steinbrocken bis zu einem Durchmesser von 30 cm. Einer dieser Steinbrocken war mit einem Strick an der Schiene befestigt worden. Das Hindernis wurde vom Lokführer teilweise beseitigt. Nachdem der Zug ca. 100 m weitergefahren war, wurde er von einem Waldstück aus mit Steinen beworfen. Im letzten Wagen des Zuges wurde eine Scheibe zerstört, Personenschaden entstand jedoch nicht.
Bei nicht rechtzeitiger Entdeckung des Hindernisses hätte der Zug entgleisen können, wobei er zwangsläufig von der unmittelbar danach folgenden Überschneidungsbrücke herabgestürzt wäre.
Durch die sofort eingeleiteten Ermittlungs- und Sicherungsmaßnahmen konnte in den Morgenstunden des 2.4.1964 in einem Waldstück in unmittelbarer Nähe des Tatortes der [Name, Vorname], geboren [Tag, Monat] 1947, wohnhaft [Straße, Nr.], Kreis Auerbach, beschäftigt: Malerlehrling in der PGH »Farbe und Raum« Falkenstein, Mitglied der FDJ, festgenommen werden. ([Name] steht seit dem 29.3.1964 im Kreisgebiet Falkenstein in Fahndung wegen Entweichens aus dem Elternhaus und Verdacht des Selbstmordes.) [Name] gibt in der bisherigen Untersuchung zu, das Hindernis gelegt zu haben.
Weitere Maßnahmen zur Aufklärung der näheren Umstände, Motive usw. der Tat wurden eingeleitet.