Untergrundtätigkeit der »Rowdygruppe Kreuzschlange«
15. September 1964
Einzelinformation Nr. 773/64 über die von der Rowdygruppe »Kreuzschlange«, Perleberg, [Bezirk] Schwerin, durchgeführte und geplante Untergrundtätigkeit
Am 26.8.1964 wurden in Zusammenarbeit mit der Deutschen Volkspolizei/Perleberg die Jugendlichen [Name 1, Vorname], geboren [Tag, Monat] 1941, ohne erlernten Beruf, zuletzt tätig als Ziegeleiarbeiter im VEB Ziegelei Kleinow/Perleberg (Erstzuzieher, später wieder republikflüchtig und dann wieder Rückkehrer), [Name 2, Vorname], geboren [Tag, Monat] 1946, zuletzt tätig als Fernmeldebaumonteurlehrling beim Fernmeldeamt Perleberg, und [Name 3, Vorname], geboren [Tag, Monat] 1943, ohne erlernten Beruf, zuletzt tätig als Ziegeleiarbeiter im VEB Ziegelei Kleinow/Perleberg, festgenommen, da der dringende Verdacht der Bandentätigkeit mit dem Ziel der Begehung von Tötungsdelikten und bei [Name 3] der dringende Verdacht des unbefugten Waffenbesitzes bestand.
Die Personen- und Hausdurchsuchungen bei den drei Jugendlichen ergaben bei [Name 1] einen Zettel mit mehreren Decknamen (die Decknamen der Mitglieder der Gruppe »Kreuzschlange«), bei [Name 2] größere Mengen westdeutscher Schundliteratur und bei [Name 3] in einem Versteck ein eingeöltes und in einzelnen Teilen bewegliches sMG mit 523 Schuss Munition.
Die bisher durchgeführten Untersuchungen ergaben folgenden Sachverhalt: Auf Initiative des [Name 1] wurde am 17.8.1964 in der Gaststätte »Gahlenbeck« in Perleberg die Gruppe »Kreuzschlange« gebildet. An der Gründung der Gruppe waren außer den Jugendlichen [Name 1] und [Name 2] die Jugendlichen [Name 4, Vorname], geboren [Tag, Monat] 1947, tätig als Arbeiter im VEG Perleberg – Gärtnerei, [Name 5, Vorname], geboren [Tag, Monat] 1948, tätig als Wagenwäscher im VEB Kraftverkehr/Wittenberge, und [Name 6, Vorname], geboren [Tag, Monat] 1947, tätig als Landarbeiter in der LPG Typ III in Mellen/Perleberg, beteiligt.
[Name 1] hatte in der obengenannten Gaststätte im Kreise dieser ihm gut bekannten Jugendlichen über die Lebensverhältnisse in Westdeutschland gesprochen – die er durch seinen Aufenthalt nach seiner Republikflucht im Mai 1961 angeblich gut kannte – und dabei behauptet, die Bürger Westdeutschlands könnten »freier« leben, als die Bürger der DDR. Er prahlte damit, in Westdeutschland einer Bande angehört zu haben, die sich »Panterboy« genannt und ca. 30 bis 60 Jugendliche zusammengeführt habe. Diese Bande habe strafbare Handlungen durchgeführt, indem Personen überfallen und ausgeraubt, Automaten geknackt, unberechtigt Kfz benutzt, Schlägereien inszeniert und auch organisiert Mädchen als »Lockvögel« gehalten wurden. Er führte an, seine in Westdeutschland lebende Schwester sei ebenfalls als »Lockvogel« für eine solche Bande tätig gewesen.
Nach dieser Schilderung schlug [Name 1] vor, eine gleiche Gruppe in Perleberg zu gründen, die wie »Pech und Schwefel« zusammenhalte. Nach Einverständnis durch die anwesenden Jugendlichen wurde vereinbart, die »Besprechung« im Hagen (Parkgelände) in Perleberg fortzusetzen, da man dort ungestörter sei.
Während der Zusammenkunft im Hagen wurden von [Name 1], [Name 2], [Name 4], [Name 5] und [Name 6] die Einzelheiten der von der Bande beabsichtigten Handlungen abgesprochen. Sie kamen überein, solche Handlungen durchzuführen, durch die die Bevölkerung von Perleberg in Schrecken versetzt, beunruhigt und verärgert wird. Im Falle einer Aufdeckung ihrer Tätigkeit durch die Volkspolizei war ein gewaltsamer Grenzdurchbruch vorgesehen, für dessen Gelingen Waffen beschafft werden sollten. Geld zum illegalen Ankauf von Waffen sollte durch die Ausübung von Überfällen beschafft werden.
Weiterhin wurde während der ersten Zusammenkunft im Hagen in Perleberg der Name der Bande mit »Kreuzschlange« festgelegt. (Entstanden daraus, dass [Name 1] auf dem Unterarm ein tätowiertes Kreuz hatte und Freitag zum Zeitpunkt der Zusammenkunft eine Halskette mit dem Amulett einer Schlange trug.) Es wurde festgestellt, dass die Mitglieder ein Symbol (Kreuz und Schlange) auf den Unterarm tätowiert bekommen, was zum Zeitpunkt der Inhaftierung der obengenannten drei Jugendlichen auch zum Teil erfolgt war.
In sogenannten Mutproben bewiesen die Bandenmitglieder während ihrer ersten Zusammenkunft ihre »Kraft«, indem sie jeweils auf ihrem Unterarm eine brennende Zigarette ausdrückten, ohne dabei Schmerzenslaute hören zu lassen.
Als sogenannter »Boss« wurde [Name 1] bestimmt, zu seinem Stellvertreter [Name 2]. [Name 1] ließ sich zur Beweisführung seines Mutes mit einem Messer ein Kreuz in die Haut seines Unterarmes schneiden. Die Mitglieder der Gruppe legten daraufhin einen Schwur ab, wonach jedes Mitglied über die Bildung der Gruppe Stillschweigen zu bewahren hat und alle Mitglieder in jeder Situation fest zusammenhalten müssen.
Die Gruppe beschloss am 17.8.1964, weitere zuverlässige Mitglieder für die Bande zu werben, wobei jedoch jedes neue Mitglied 50,00 MDN Aufnahmegebühr zu zahlen hätte.
In den folgenden Tagen wurden durch die Gruppenmitglieder noch die Jugendlichen [Name 7, Vorname], geboren [Tag, Monat] 1949, tätig als Bäckerlehrling, und [Name 8, Vorname], geboren [Tag, Monat] 1947, die ihnen aus früher gemeinsam verbrachter Freizeit bekannt waren, als Mitglieder der Bande gewonnen.
Die Gruppe »Kreuzschlange« (nunmehr bestehend aus den Jugendlichen [Name 1], [Name 2], [Name 4], [Name 5], [Name 6], [Name 7] und [Name 8]) traf sich in der Folgezeit fast täglich, um zunächst die näheren Einzelheiten ihres Vorgehens festzulegen. Dabei kam es auch zur Festlegung von sogenannten Decknamen. So nannte sich z. B. [Name 1] »Kriss«, [Name 2] »Conny« und [Name 7] »Jole«. Während ihrer »Beratungen« am 18./19.8.1964, die im Hagen und in der alten Badeanstalt in Perleberg stattfanden, kamen die Bandenmitglieder zu folgenden Ergebnissen:
Die wichtigste Aufgabe der Gruppe sollte zunächst darin bestehen, Geld zu beschaffen, wobei dieses Geld für den Ankauf von Waffen und die Ablegung der Fahrerlaubnis für jedes einzelne Mitglied verwendet werden sollte. (Die Mitglieder sollten später motorisiert werden, um auch außerhalb Perlebergs »wirken« zu können.) Die Waffen sollten zur Durchführung eines bewaffneten Grenzdurchbruchs Verwendung finden, falls ihre Pläne von der Polizei durchkreuzt würden.
Um sich Geld zu beschaffen, wurde von [Name 1] der Vorschlag unterbreitet, den Kassierer des Elektrizitätswerkes Perleberg zu überfallen, auszurauben und in den Fluss Stepnitz zu werfen, Angehörige der Roten Armee in Tauschgeschäfte mit Uhren zu verwickeln, dabei durch Schläge auf den Kopf zu betäuben und ebenfalls in die Stepnitz zu werfen, um sich in den Besitz der Uhren zu setzen, betrunkene Personen zu überfallen und zu berauben, Automatendiebstähle auszuführen, Autos gewaltsam zu öffnen und auszurauben und an geeignete Personen, die ausgeraubt werden sollen, Mädchen als »Lockvögel« heranzuschleusen. Außerdem beabsichtigten sie, um die Bevölkerung zu erschrecken und zu verärgern, die Koppeln der LPG in Lübzow bei Perleberg zu öffnen, Traktoren dieser LPG in die Stepnitz zu fahren, Geflügel und Eier zu entwenden. Von allen Banden-Mitgliedern sollten unberechtigte Kfz-Benutzungen erfolgen.
Ihre Tätigkeit sollte laut Festlegung nach ihrer Zusammenkunft am Abend des 19.8.1964 beginnen. An diesem Abend wurden auch durch die Mitglieder der Bande in Perleberg Parkbänke beschädigt und Fenster des Feuerwehrhauses eingeworfen.
Danach wurde als nächster Treffpunkt eine Tanzveranstaltung am 22.8.1964 in Groß-Buchholz festgelegt, während der sie zu randalieren und zu provozieren beabsichtigten. Auf dem Wege nach Groß-Buchholz vereinbarten sie, bereits in Lübzow gemeinsame Handlungen durchzuführen. Sie legten fest, Traktoren ins Wasser zu fahren sowie Koppeln und Zäune zu öffnen. Zur Vorbereitung dieser Handlungen trennten sie sich vor dem Dorf in mehrere Gruppen zu je zwei Mann, die das Dorf umgehen und in der Mitte der Ortschaft zusammentreffen sollten. Auf dem Treffpunkt in der Mitte des Dorfes angekommen, ließen sie aber von ihrem Vorhaben ab, da sie sich von den Einwohnern beobachtet glaubten. Auf dem Weg aus Lübzow zerstörten sie zwei Verkehrsschilder und zwei Sitzbänke.
Am gleichen Abend nahmen sie Verbindung mit einem sowjetischen Soldaten auf, der sich auch bereit erklärte, ihnen seine Uhr zu verkaufen. Zu dem geplanten »Scheinkauf«, wobei der sowjetische Armeeangehörige durch Schläge auf den Kopf betäubt (ein Mitglied der Gruppe sollte einen Gegenstand fallen lassen, wobei damit gerechnet wurde, dass sich der Sowjetbürger danach bücken würde) und später auf der F 5 vor einen Lkw geworfen werden sollte, kam es nicht, da ihnen der Soldat körperlich überlegen erschien.
Am 23.8.1964 versuchten die Mitglieder der Gruppe in Perleberg, Wittenberger Straße, zwei Angehörige der NVA-Grenze in eine Schlägerei zu verwickeln, was jedoch aufgrund des besonnenen Verhaltens der NVA-Angehörigen verhindert wurde. Daraufhin kamen sie überein, auf den Parkplätzen in Perleberg abgestellte Kräder zu entwenden, sie unberechtigt zu benutzen und damit nach Bad Wilsnack zu fahren. (In Bad Wilsnack kannte [Name 1] angeblich einen Jugendlichen, der im Besitz einer Luftdruckpistole sein sollte, die sie erwerben wollten.) Da die Parkplätze jedoch durch VP-Angehörige abgesichert waren, kam es nicht zum Diebstahl von Krädern.
Am folgenden Abend wurde von den Bandenmitgliedern eine Filmveranstaltung in Perleberg durch Randalieren gestört und dabei eine Sitzbank zerbrochen. Ferner wurden von ihnen in Perleberg Verkehrsschilder demoliert und auf dem Friedhof Vasen von den Gräbern genommen und an den Mauern der Leichenhalle zerschlagen.
An diesem Abend kamen die Jugendlichen überein, aus Blitzlichtern »Bomben« anzufertigen, sie in der Gemeinde Lübzow zu werfen und die Einwohner Glauben zu machen, es erfolge ein »Angriff«.
Am 25.8.1964 wurde durch [Name 5] von einem Weidezaungerät die Batterie gestohlen und versteckt. [Name 5] gibt an, sie hätte später dazu Verwendung finden sollen, einem sowjetischen Soldaten, der in ein Gespräch verwickelt werden sollte, einen elektrischen Schlag zu versetzen, um ihm im Augenblick des Erschreckens die Waffe abnehmen zu können.
[Name 2] unterbreitete den Vorschlag, eine mit Benzin übergossene Katze anzustecken und in das sowjetische Waffendepot zu jagen. Damit sollten die sowjetischen Posten zum Zwecke des Beiseiteschaffens von Waffen und Munition abgelenkt werden. (Obwohl zu diesem Plan das Einverständnis aller Mitglieder vorlag, kam es zu keinen konkreten Vorbereitungen.)
Für den 26.8.1964, zwischen 17.00 und 18.00 Uhr, war vorgesehen, unter Teilnahme von [Name 2], [Name 6] und [Name 4], den Kassierer des Elektrizitätswerkes Perleberg auf einem Waldweg zwischen Lübzow und Neumühle zu überfallen und auszurauben, wobei Lehmann weiter vorschlug, ihm danach Alkohol einzuflößen und in die Stepnitz zu werfen, um somit einen Unfall oder Selbstmord vorzutäuschen. Kurz vor der Tat beabsichtigten sie, über den Waldweg einen Draht zu spannen, um den Kassierer zu Fall zu bringen. In Vorbereitung der Tat besichtigten [Name 2], [Name 6] und [Name 4] den Waldweg und legten fest, an welcher Stelle der Kassierer überfallen werden sollte. Es wurde vereinbart, dass sich die Beteiligten für die Zeit der Tat ein Alibi beschaffen sollten, wobei die Alibis im Einzelnen festgelegt wurden. (Auseinandernehmen des Motorrades, Aufsuchen einer Tante, Ankauf einer Karte für eine Kinoveranstaltung.) Zur Ausführung der Tat kam es durch die Zerschlagung der Gruppe nicht.
Von den Bandenmitgliedern waren für die nächste Zeit noch folgende strafbare Handlungen geplant: [Name 5] hatte der Gruppe den Vorschlag unterbreitet, einen sowjetischen Soldaten in eine Gaststätte zu locken. Dort sollte ihm, nachdem ein Mitglied der Gruppe die elektrische Sicherung herausgedreht hatte, unter Ausnutzung der Dunkelheit die Uhr entwendet werden. Weiterhin sollte in Wittenberge ein Mädchen, das täglich aus der Verkaufsstelle ihrer Mutter das Geld zur Bank bringt, überfallen und beraubt werden. Es wurde weiter beraten, Mädchen für die Bande zu gewinnen, um sie an Männer »anzusetzen«, die später von den Bandenmitgliedern ausgeraubt werden sollten. Aus den Ställen der LPG Lübzow beabsichtigte die Bande 100 Eier und fünf Enten zu entwenden sowie das Kugellager eines Traktors zu zerstören. Zur ständigen Verbindung zwischen den Mitgliedern sollte ein »toter Briefkasten«1 eingerichtet werden, um Mitteilungen für die Gruppenmitglieder hinterlegen zu können.
Zum illegalen Waffenbesitz des [Name 3, Vorname] ist Folgendes bekannt: [Name 1] wusste aus einer Unterhaltung mit [Name 3], dass dieser ein sMG mit Munition besitzt. In der Absicht, das sMG für die Gruppe zu erwerben, verhandelte [Name 1] in Gegenwart von [Name 6] mit [Name 3] über den Kauf von Waffen und Munition, wobei [Name 3] 500 DM als Kaufsumme verlangte. In der Folgezeit nahm [Name 1] jedoch vom Kauf Abstand, da ihm ein sMG zu groß und zu unhandlich erschien.
[Name 3] sagte bisher aus, dass er im August 1963 während eines Aufenthaltes in der Mitropa-Gaststätte in Perleberg aus Gesprächen mit zwei ihm unbekannten männlichen Personen gehört habe, dass sich in Wasserlöchern in der Nähe des ehemaligen Flugplatzes bei Sükow/Perleberg Waffen und Munition befinden. Er habe daraufhin mit einer dort vorgefundenen Kartoffelhacke die Wasserlöcher (Tiefe ca. 1 m, Durchmesser ca. 10 m) durchsucht und dabei das sMG und eine Kiste mit 523 Schuss Munition sichergestellt. Das sMG habe er gereinigt und eingeölt, sodass alle Teile beweglich wurden, damit zu schießen sei bisher misslungen. SMG und Munition vergrub er daraufhin an zwei verschiedenen Stellen, in Decken verpackt, wo sie auch aufgefunden wurden. (SMG und Munition befinden sich nach den ersten Einschätzungen in gebrauchsfähigem Zustand. Sie werden gegenwärtig technisch untersucht.)
Einige Angaben zu den Personen der Inhaftierten und weiteren Mitgliedern der Gruppe »Kreuzschlange«: [Name 1] kam 1959 gemeinsam mit seinen Eltern als Zuzug von Westdeutschland in die DDR. Im Mai 1961 verließ er illegal die DDR, im Oktober 1961 kehrte er zurück. Er hatte seitdem mehrere Arbeitsstellen inne und arbeitete seit Juni 1964 in der Ziegelei Kleinow/Perleberg. Während seiner Freizeit hielt er sich häufig in Gaststätten der Stadt Perleberg auf, wo er auch die übrigen Jugendlichen der Gruppe kennenlernte.
[Name 2] lebt nach den bisherigen Feststellungen von zu Hause aus in geordneten Verhältnissen. Es wurde streng erzogen. Sein Vater ist in Perleberg als Stadtrat und Stellvertreter des Bürgermeisters tätig.
Bei [Name 5] handelt es sich um einen Arbeitsbummelanten, der auch ständig Alkohol zu sich nahm. Seine Eltern kümmerten sich wenig um ihn und beanstandeten nicht, dass er sich häufig nachts lange herumtrieb. [Name 5] ist in Perleberg als Rowdy bekannt und trat mehrmals wegen Obstdiebstählen in Erscheinung. Am 2.12.1963 wurde er von den Grenzsicherungskräften bei dem Versuch, das Gebiet der DDR illegal zu verlassen, gestellt. Das daraufhin gegen ihn eingeleitete Ermittlungsverfahren wurde am 23.12.1963 durch die Staatsanwaltschaft Perleberg eingestellt.
[Name 6] ist aus der 6. Klasse der Grundschule entlassen worden. Er verlebte seine Kindheit in Kinderheimen und später im Jugendwerkhof,2 von wo er des Öfteren entwich u. a. in Westberlin aufgegriffen wurde. Er ist wegen unberechtigten Benutzens von Kraftfahrzeugen, versuchter illegaler Abwanderung, fortgesetzten Diebstählen und Hehlerei mehrfach vorbestraft und zu einem Jahr Freiheitsentzug verurteilt worden. [Name 6] ist als Rowdy bekannt.
[Name 7] gehörte bereits Anfang 1962 einer Bande von Jugendlichen an, die sich »Schwarze Marke« nannte. Die Bande wurde damals liquidiert, als bekannt wurde, dass sich die Gruppe zum Ziel gestellt hatte, Bürger zu überfallen und auszurauben – darunter sowjetische Armeeangehörige, um sich in den Besitz von Waffen zu bringen – sowie Frauen zu vergewaltigen. [Name 7] ist aus der 6. Klasse entlassen worden. Seine Eltern nahmen auf seine Entwicklung keinerlei Einfluss.
Die weiteren Untersuchungen gegen die inhaftierten Jugendlichen werden durch das MfS geführt. Gegen die übrigen Jugendlichen und Angehörigen der Bande »Kreuzschlange« wurden Ermittlungsverfahren ohne Haft eingeleitet.