Versand neuer Materialien durch chinesischen Literaturvertrieb
3. April 1964
Einzelinformation Nr. 278/64 über das Verschicken neuer Materialien durch den Chinesischen Literaturvertrieb Guozi Shudian
Dem MfS wurde bekannt, dass der Chinesische Literaturvertrieb (Export und Import) Guozi Shudian Peking, Postschließfach 399, an sogenannte Abonnenten Schreiben folgenden Inhalts verschickt:
Mit dem Hinweis, dass bei dem genannten Literaturvertrieb ständig Reklamationen wegen Nichterhalts der Zeitschrift »China im Bild«1 erfolgen würden, die Zeitschriften aber lückenlos an die Empfänger abgeschickt worden seien, wird »zur allgemeinen Untersuchung dieser Angelegenheit« die Beantwortung folgender Fragen von den »Abonnenten« erbeten:
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Ich habe alle Nummern erhalten, nichts fehlt.
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Ich habe Nr. …/1963 nicht erhalten.
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Die letzte Ausgabe, die ich erhalten habe, ist Nr. …/1963.
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Ich vermute, dass der Grund der Fehllieferung ist: …
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Mein Vorschlag: …
Es ist offensichtlich, dass damit in erster Linie ein engerer Kontakt zu den sogenannten Abonnenten geschaffen werden soll, gegen die DDR auswertbare Angaben erhofft werden und schließlich nach neuen Methoden der Zustellung und Beeinflussung gesucht wird.
Dieser Literaturvertrieb Guozi Shudian ist von Anfang an die Hauptversandstelle der direkt von China an Empfänger in der DDR gesandten verschiedensten Materialien zur Propagierung der Auffassungen der KP Chinas. Er versendet nicht nur die Materialien der verschiedensten chinesischen Institutionen und Herausgeber, sondern tritt zur Tarnung auch unter mehreren anderslautenden Bezeichnungen auf.