Waldbrände im Kreis Weißwasser
28. Juli 1964
Einzelinformation Nr. 593/64 über Waldbrände im Kreis Weißwasser, Bezirk Cottbus, am 27. und 28. Juli 1964
Am Morgen des 27.7.1964 entstanden im Kreis Weißwasser (im Raum Nochten – Weißkeißel – Tränke) im Übungsgelände der NVA mehrere kleine Waldbrände, die sich zu einem großen Waldbrand vereinigten. Der Brand konnte durch die eingesetzten Kräfte nicht unter Kontrolle gebracht werden und griff gegen 17.00 Uhr vom Übungsgelände der NVA auf den staatlichen Forst über. Erst nach Auslösung eines Katastrophenalarms durch die Kreiskatastrophenkommission konnte der Brand durch die Bekämpfung seitens aller Feuerwehren des Bezirkes, Kräfte der NVA und der Bevölkerung gegen 22.00 Uhr teilweise unter Kontrolle gebracht und mit der Bekämpfung noch vorhandener Glutnester begonnen werden. Trotzdem entfachten sich im Laufe des 28.7.1964 einige Glutnester zu erneuten Waldbränden, die zzt. noch bekämpft werden.
Nach den bisherigen Feststellungen entstanden die Brände im Übungsgelände der NVA durch Lagerfeuer, weggeworfene Zigarettenkippen und Schießübungen. Während der größte Teil dieser kleineren Brände von den Kräften der NVA selbst gelöscht werden konnte, breiteten sich einige jedoch zu dem bereits angeführten großen Brand aus. Eine genaue Schadenssumme kann zzt. noch nicht genannt werden, aber nach bisheriger Einschätzung wurden ca. 1 000 ha Wald betroffen, davon ca. 700 ha Waldgelände der NVA und ca. 300 ha Staatsforst. Verbrannt sind sowohl Hoch- und Stangenwald als auch Schonungen. Infolge der Wasserknappheit musste am 27.7.1964, gegen 19.00 Uhr, zeitweilig die Wasserversorgung der Stadt Hoyerswerda unterbrochen werden, um genügend Wasserreserven für die Brandbekämpfung zu haben. Weitere Untersuchungen sind im Gange.