Notlandungen westlicher Sportflugzeuge
26. Juli 1965
Einzelinformation Nr. 701/65 über die Landung eines westdeutschen Motor-Sportflugzeuges im Raum Blankenburg, [Bezirk] Magdeburg, am 24. Juli 1965 und eines holländischen Segelfugzeuges im Kreis Grevesmühlen, [Bezirk] Rostock, am 25. Juli 1965
Am 24.7.1965, gegen 14.00 Uhr, flog ein westdeutsches einmotoriges Sportflugzeug, Kennz.: DEFC-Quelle, Typ: Emrausche, in das Gebiet der DDR ein und kreiste über dem GST-Flugplatz Blankenburg/Harz. Nach Aufforderung durch die Flugplatzbesatzung landete das Flugzeug.
Bei dem Piloten handelt es sich um den [Name 1, Vorname], geb. [Tag, Monat] 1914, wohnhaft Göttingen. [Name 1, Vorname] startete in Essen und wollte die Insel Sylt anfliegen. Auf dem Flug hat der Pilot die Orientierung verloren und Treibstoffmangel festgestellt. Der Aufforderung zum Landen kam der Pilot sofort nach.
Am 25.7.1965, gegen 15.45 Uhr, wurde ein holländisches Segelflugzeug durch Gewitterböen in die DDR abgetrieben, wo es in Hanshagen, [Kreis] Grevesmühlen, [Bezirk] Rostock notlanden musste. Das Flugzeug (Typ: Sagitta 013, Kennz.: PH 319, Halter: Königlich-Niederländischer Luftfahrt-Verein) war in Telert1 bei Arnhem/Niederlande zu einem Übungsflug nach Avnø/Dänemark gestartet und wurde von dem Piloten [Name 2, Vorname], geb. [Tag, Monat] 1943, wohnhaft Beekbergen/Niederlande, gesteuert.
Die Untersuchung durch das MfS ergab keinerlei Hinweise, dass mit der Verletzung des Luftraumes der DDR eine feindliche Zielstellung beabsichtigt war.
Die Überprüfung beider Flugzeuge auf den Einbau von nachrichtentechnischen Mitteln ergab keine Verdachtsmomente.
Beide Piloten wurden deshalb am 25. bzw. 26.7.1965 zurückgeschleust.
Verhandlungen zur Rückführung der Flugzeuge werden eingeleitet.