Reaktionen westdeutscher Sportpolitiker auf IOC-Beschluss in Madrid
2. November 1965
Einzelinformation Nr. 911/65 über die Haltung der westdeutschen Sportführung zum Sportverkehr zwischen beiden deutschen Staaten nach dem IOC-Beschluss von Madrid
Aus führenden Bonner Kreisen wurde zuverlässig bekannt, es habe sich die Ansicht durchgesetzt, zumindest die sog. Einbeziehung Westberlins in den Organisationsbereich des westdeutschen Sports durch den IOC-Beschluss1 als großen Erfolg zu betrachten und auszunutzen.
Zwischen Daume2 und Höcherl3 sei noch vor der Regierungsumbildung abgesprochen worden, dass Westberlin zum Austragungsort von Weltmeisterschaften gemacht werden soll, die an die Bundesrepublik vergeben würden. Westberlin werde dafür Subventionen der Bundesregierung erhalten. Die sozialistischen Staaten sollen dadurch gezwungen werden, ihre Nationalmannschaften in die Bundesrepublik einschließlich Westberlins zu schicken und dadurch die »staatliche Einheit« der Bundesrepublik und Westberlins anzuerkennen.
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