Zugauffahrt im Bahnhof Falkenberg
23. Januar 1965
Einzelinformation Nr. 51/65 über eine Zugauffahrt auf dem oberen Bahnhof Falkenberg
Am 22.1.1965, gegen 20.28 Uhr, fuhr im Bezirk B 3 auf Gleis 101 des Bahnhofes Falkenberg der Personenzug 507 Leipzig–Cottbus auf den Eilzug 205 Nordhausen–Cottbus auf, wobei der letzte Wagen des E 205 mit einem Drehgestell entgleiste und sieben Personen verletzt wurden.
Als Ursache für diese Auffahrt wurde ermittelt, dass der Fahrdienstleiter des Bahnhofes Falkenberg [Name 1, Vorname] vom Stellwerk B 3 an den Stellwerksmeister [Name 2, Vorname] im Stellwerk »W 11« den Auftrag gab, nach Durchfahrt des E 205 am Signal P im Bezirk des Stellwerksmeisters [Name 2] den P 507 nachfolgen zu lassen. [Name 2] gab die Zustimmung für die Fahrt des P 507, ohne sich zu vergewissern, ob die Zugfahrt des E 205 ordnungsgemäß durch seinen Bezirk erfolgte. Eine solche Arbeitsweise ist nach den geltenden Fahrdienstvorschriften verboten. Da außerdem zwischen den Signalen G 1 und P des Bahnhofes Falkenberg keine mechanische, die Sicherheit garantierende Abhängigkeit besteht, konnte durch Fahrdienstleiter [Name 1] das Signal G 1 nach erfolgter Zustimmung vom Stellwerksmeister [Name 2] für den P 507 auf Fahrt gestellt werden, obwohl der E 205 noch vor dem Halt zeigenden Signal P hielt. Dadurch kam es zur Einfahrt des P 507 auf das mit dem E 205 noch besetzte Gleis und zur Auffahrt auf dessen letzten Wagen. Dabei wurden der Zugführer des P 507 und sechs Reisende verletzt, die nach ambulanter Behandlung im Kreiskrankenhaus Herzberg und dem Ambulatorium Falkenberg zur Weiterreise entlassen wurden. Der Sachschaden am Wagen des E 205 beläuft sich auf 1 000 MDN1.