Zusammenstoß einer Rangierabteilung in Lichterfelde-West
26. Januar 1965
Einzelinformation Nr. 60/65 über den Zusammenstoß einer Rangierabteilung der Deutschen Reichsbahn mit einem Westberliner Pkw in Westberlin, Lichterfelde-West, am 25. Januar 1965
Am 25.1.1965, gegen 12.50 Uhr, kam es in Westberlin am unbeschrankten Bahnübergang Dahlemer Weg, Ecke Jänickestraße1 zu einem Zusammenstoß zwischen einer Rangierabteilung der Deutschen Reichsbahn und einem Westberliner Pkw. Die Rangierabteilung bestand aus einem Leerzug (80 Achsen), der auf dem Südbahnhof gebildet worden war. Nach der Zusammenstellung des Zuges befand sich die Zugspitze ca. 400 m vor dem Übergang Jänickestraße. Unmittelbar nach der Abfahrt des Zuges in Richtung Lichterfelde-West schaltete der Lokführer das Läutewerk ein und gab Pfeifsignale. Vor Erreichen des Bahnübergangs Jänickestraße gab der Lokführer wiederum Pfeifsignale. Als der Zug jedoch ca. 20 m an den Übergang Jänickestraße heran war, bemerkte der Lokheizer einen von links kommenden Pkw, der unmittelbar auf den Gleisen vor dem herannahenden Zug anhielt. Trotz der sofort eingeleiteten Schnellbremsung konnte der Zug nicht mehr rechtzeitig zum Halten gebracht werden und er überfuhr den Bahnübergang Jänickestraße um ca. 50 m. Dabei wurde der quer zur Lok stehende Pkw erfasst und mitgeschleift. Die drei Insassen des Pkw Typ Opel Rekord, polizeiliches Kennzeichen B [Zulassungsnr.], wurden verletzt, am Wagen entstand Totalschaden.
Auf der genannten Eisenbahnstrecke (Südbahnhof–Bahnhof Lichterfelde/West) beträgt die Höchstgeschwindigkeit 10 km/h. Nach bisherigen Feststellungen fuhr die Rangierabteilung mit einer Geschwindigkeit von 8 bis 9 km/h. Durch das Reichsbahnpersonal wurden auch alle anderen Sicherheitsbestimmungen eingehalten, sodass das Lokpersonal keine Schuld am Unfall hat.
Durch den Leiter der Westberliner Verkehrsstaffel-Süd wurde dazu erklärt, dass der Pkw-Fahrer am Unfall schuld sei, weil er sich vermutlich nach links orientierte und die von rechts kommende Rangierabteilung nicht beachtete.