Brand in einer Fernmeldezentrale der Deutschen Post
22. August 1968
Einzelinformation Nr. 886/68 über einen Brand in einer Fernmeldezentrale der Deutschen Post am 21. August 1968
Am 21.8.1968, gegen 9.00 Uhr, brach in der Telefonzentrale des Fernmeldeamtes der Deutschen Post, die im Objekt des Staatlichen Komitees für Aufkauf und Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse beim Rat für landwirtschaftliche Produktion und Nahrungsgüterwirtschaft der DDR in Berlin-Karlshorst untergebracht ist, ein Brand aus. Durch sofortige Brandbekämpfung konnte der Brand gelöscht werden, ohne dass größerer Sachschaden entstand (ca. 800 bis 1 000 M).
Es verbrannten einige Fernsprechkabel sowie persönliche Gegenstände von Fernmeldemonteuren. Durch diesen Brand wurden
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100 Telefonleitungen des Komitees,
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3 Regierungsleitungen und
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36 Leitungen einer RGW-Dienststelle in Berlin-Karlshorst
für einige Stunden unterbrochen. (Die gesamte Einrichtung der Telefonzentrale war bis 16.00 Uhr des gleichen Tages wieder in Betrieb.)
Die gemeinsam mit der VP geführten Ermittlungen über die Entstehung des Brandes ergaben bisher, dass dieser durch glimmende Aschereste entstand, die aus einem Aschebecher in den Abfallkorb der Telefonzentrale geworfen worden waren.
Als Täter wurde der Fernmeldemonteur [Name, Vorname], geboren am [Tag, Monat] 1946, wohnhaft 1034 Berlin, [Straße, Nr.], ermittelt, der mit weiteren vier Fernmeldemonteuren des Fernmeldeamtes der Regierung in der Telefonzentrale arbeitete. Von einigen dieser Monteure wurde im vorgenannten Raum geraucht. Vor Verlassen des Raumes entleerte der [Name] den Aschebecher in den Papierkorb, dessen Inhalt durch glimmende Aschereste entzündet wurde.
Gegen den [Name] wurde aufgrund vorgenannter Umstände von der VP ein EV wegen fahrlässiger Verursachung eines Brandes eingeleitet.