Eingeschleuste neue Hetzschriften
23. Juli 1968
Einzelinformation Nr. 783/68 über eingeschleuste neue Hetzschriften
Nachstehend wird auf den Inhalt neuer sichergestellter Hetzschriften, die in die DDR eingeschleust wurden, hingewiesen. Wie schon bei den Hetzschriften der letzten Monate ist für ihren Inhalt wieder die Ausnutzung der Ereignisse in der ČSSR1 für die Hetze gegen die DDR charakteristisch.
Im Einzelnen handelt es sich um folgende Hetzschriften:
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»Neues Deutschland« Nr. 16/Jahrgang 23. – Neben der Darstellung der Ereignisse in der ČSSR im Bonner Sinne und der Diffamierung der Haltung der SED zu diesen Ereignissen enthält die Hetzschrift u. a. Verleumdungen des Strafvollzuges in der DDR.
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»Offener Brief an Herrn Walter Ulbricht,2 DDR« von einem angeblichen »Vorstand der Nationalen Front Bundesrepublik« (Vervielfältigungen mittels Ormig). – In Verbindung mit den Maßnahmen der DDR vom 11.6.19683 und unter Bezugnahme auf die Haltung der SED gegenüber den Ereignissen in der ČSSR wird in massiver Form gegen Genossen Walter Ulbricht und die Partei gehetzt.
Im letzteren Falle handelt es sich um ungestempelte Briefe, die in Postsendungen aus Westberlin in die DDR eingeschleust wurden. Bis jetzt wurden zwar nur drei dieser Briefe sichergestellt, in der Hetzschrift werden jedoch weitere Sendungen angekündigt. Die bisherigen Hetzriefe waren adressiert an: Telegrafenabteilung Bahnhof Jüterbog, Vorsteher Postamt Zerbst und Vorsitzender der Nationalen Front Magdeburg. Die Empfänger werden zur Weiterverbreitung des Hetzmaterials aufgefordert.
Ein Exemplar der Hetzschrift »Neues Deutschland« und eine Abschrift des »Offenen Briefes« sind dieser Information beigefügt.
2 Anlagen4