Explosion eines Wandlers im Umspannwerk Graustein
5. November 1968
Einzelinformation Nr. 1212/68 über eine Explosion eines Wandlers im Umspannwerk Graustein, [Kreis] Spremberg, [Bezirk] Cottbus, am 30. Oktober 1968
Am 30.10.1968, gegen 18.03 Uhr, explodierte im Kupplungsfeld II, 220 kV, des Umspannwerkes Graustein, [Kreis] Spremberg, [Bezirk] Cottbus, ein kombinierter Strom- und Spannungswandler vom Typ WVW AOF 220/3. Nach der Explosion brannte der Wandler ca. 20 Minuten, ehe das Feuer erfolgreich bekämpft werden konnte. Durch die Hitze und durch die Einwirkung von Löschmitteln wurde ein weiterer Wandler vom Typ EVW FOF 220/3 beschädigt.
Durch die Explosion fiel bis 20.20 Uhr eine Sammelschiene aus. Besonders wurden durch den Stromausfall das Druckgaswerk im Kombinat »Schwarze Pumpe« und die Brikettfabriken des BKW »Jugend« in Lübbenau betroffen.
Der Sachschaden wird auf 200 TM geschätzt.
Als Ursache der Explosion wurde ein Lagenschluss innerhalb des Wandlers ermittelt. Der Lagenschluss entstand durch das Eindringen von Feuchtigkeit in den Wandler. Es konnten keine Anzeichen für äußere Einwirkungen festgestellt werden. Der Wandler, hergestellt im VEB TRO Berlin, ist seit dem 11.4.1958 im Einsatz.
Bereits in der Vergangenheit ereigneten sich einige Wandlerexplosionen (u. a. auch am 3.9.1968 im Umspannwerk Wuhlheide).
Bei der Untersuchung dieser Vorkommnisse wurde übereinstimmend festgestellt, dass die Ursachen der Explosionen in konstruktiven und technologischen Mängeln der Wandler begründet sind. Unmittelbar auslösender Faktor der Explosionen waren sogenannte elektrische Spannungsalterungen, die zu Isolationsdurchschlägen führten.
Das wissenschaftlich-technische Zentrum der VVB Elektrotechnik ist gegenwärtig beauftragt, eine Analyse über die Gesamtschäden an Wandlern und ihre Ursachen anzufertigen, auf deren Grundlage Maßnahmen zur Behebung der Ursachen eingeleitet werden sollen.