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Behebung einer Störung in der rumänischen Botschaft

12. September 1970
Information Nr. 967/70 über die Behebung einer Störung der geheimen Regierungsverbindung der Botschaft der SRR in der DDR

Am 26.8.1970 kam es, wie bereits in der Information Nr. 912/70 vom 1.9.1970 berichtet, im WTsch-Kabel1 der Botschaft der SRR in Berlin zu einer Störung.

Zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und der Verhinderung des Missbrauchs des WTsch-Netzes wurde der WTsch-Anschluss der Botschaft der SRR bis zur Ermittlung der Störungsursache und deren Beseitigung gesperrt.

Am 10.9.1970 hat der Attaché der Botschaft der SRR, Lupu,2 den zuständigen Mitarbeiter des MfS, die Störung der WTsch-Leitung mit Spezialisten des MfS am 11.9.1970 zu beheben.

Nach Eintreffen der Mitarbeiter des MfS am 11.9.1970, 9.00, Uhr in der Botschaft der SRR stellte Lupu einen gewissen Nawrapesku3 vor, der als Attaché und verantwortlicher Mitarbeiter für nachrichtentechnische Angelegenheiten im MfAA der SRR in Bukarest betitelt wurde. N. war offenkundig im Zusammenhang mit der Behebung der Störung des WTsch-Anschlusses nach Berlin gerufen worden. Lupu teilte den Mitarbeitern des MfS mit, dass die Botschaft der SRR in Berlin über den Anschluss der WTsch-Leitung in der Botschaft der DDR in Bukarest nicht richtig informiert worden sei. Bekanntlich hatte Lupu am 31.8.1970 behauptet, dass die WTsch-Leitung in der Botschaft der DDR in Bukarest von DDR-Spezialisten eingerichtet worden sei und auch die Kontrolle und Sicherung des WTsch-Anschlusses durch die DDR erfolge.

Lupu sprach sein Bedauern über diese Fehlinformation und das in diesem Zusammenhang aufgetretene Missverständnis aus.

Anschließend erfolgte durch die Spezialisten des MfS in Anwesenheit des Lupu und des Nawrapesku die Überprüfung der WTsch-Leitung, die Ermittlung der Störungsursache und deren Behebung.

Als Störungsquelle, die zur Auslösung des Alarms geführt hatte, wurde der unbefugte Eingriff in die technische Anlage des WTsch-Anschlusses im Zimmer des Botschafters ermittelt.

Die Überprüfung der WTsch-Leitung war am 11.9.1970, 9.45 Uhr, mit der Wiederherstellung der Sprechbereitschaft nach Bukarest, die von Lupu kontrolliert und bestätigt wurde, beendet.

Mit dem Ziel der ständigen Gewährleistung der Sicherheit und Funktionstüchtigkeit des WTsch-Anschlusses der Botschaft der SRR wurden Lupu und Nawrapesku durch die Mitarbeiter des MfS gebeten, in Abständen von ca. einem Monat eine Prüfung dieses WTsch-Anschlusses zu gestatten. Derartige periodische Überprüfungen entsprechen den internationalen Festlegungen und Gepflogenheiten der Wartung und Sicherung von WTsch-Verbindungen.

Lupu gab hierzu sein Einverständnis und erklärte, den Botschafter der SRR davon in Kenntnis zu setzen.

Es wird für zweckmäßig erachtet, durch das MfAA in entsprechender offizieller Form die Botschaft der SRR in Berlin darauf hinzuweisen, dass im Interesse der unbedingten Gewährleistung der Sicherheit und des Schutzes der WTsch-Verbindung gegen jeglichen Missbrauch Unbefugter alle eigenmächtigen Eingriffe in die technischen Anlagen des WTsch-Anschlusses zu unterlassen sind.

  1. Zum nächsten Dokument Provokatorisches Verhalten eines amerikanischen Militärfahrzeuges

    15. September 1970
    Information Nr. 970/70 über das provokatorische Verhalten der Besatzung des Fahrzeuges der amerikanischen Militärinspektion BC 80 am 14. September 1970 an der Grenzübergangsstelle Friedrich-/Zimmerstraße

  2. Zum vorherigen Dokument Ungesetzlicher Grenzübertritt, Rostock-Warnemünde

    11. September 1970
    Bericht über den ungesetzlichen Grenzübertritt des Dr. med. [Name 1, Vorname 1], Augenarzt der Universitätsaugenklinik Greifswald, [Bezirk] Rostock, und dessen Ehefrau am 21. August 1970 von Rostock-Warnemünde aus nach Dänemark [K 1/18]