Einschleusung von Hetzschriften (I)
23. März 1970
Information Nr. 325/70 über eingeschleuste Hetzschriften
In den Nachtstunden vom 20. zum 21.3. und vom 21. zum 22.3.1970 sind Mithilfe von Ballons weitere westdeutsche Hetzschriften eingeschleust worden. Insgesamt wurden bisher ca. 7 800 Exemplare sichergestellt.
Schwerpunkt der Hetzschrifteneinschleusung bildet der Bezirk Magdeburg. Dort wurden ca. 7 545 Hetzschriften sichergestellt. Die Fundorte verteilen sich auf die Kreise Klötze (ca. 7 000), Gardelegen (360), Calbe (80), Tangerhütte (45), Haldensleben (34), Salzwedel (20), Osterburg (4), Stendal (2).
Circa 2 000 Hetzschriften liegen zzt. noch verstreut in der Gemarkung des Kreises Gardelegen. Sie konnten aufgrund der durch die Witterung verursachten sehr schlechten Geländeverhältnisse noch nicht sichergestellt werden.
Im Bezirk Dresden wurden 254 Hetzschriften sichergestellt. Die Hetzschriften wurden in folgenden Kreisen aufgefunden: Dresden-Stadt (98), Pirna (65), Dresden-Land (44), Großenhain (23), Sebnitz (14), Riesa (6).
Im Bezirk Potsdam wurden 17 Hetzschriften sichergestellt.
Bei den sichergestellten Hetzschriften handelt es sich um folgende Ausgaben:
- –
»Mitteldeutsche Arbeiterzeitung«, Nr. 3/69 und Nr. 1/70 (von letzterer wurden ca. 7 000 Ex[emplare] sichergestellt)
- –
»Volksarmee«, Nr. 38/69
- –
»Marschroute eines Lebens« von Ginsburg1 (ein im Rowohlt-Verlag hergestellter Dünndruck mit Plasteeinband; in Folie wasserdicht eingeschweißt – 186 Exemplare2)
Herausgeber dieser Hetzmaterialien ist die westdeutsche Bundeswehr.
Die »Mitteldeutsche Arbeiterzeitung« Nr. 1/70 und die »Volksarmee« Nr. 38/69 wurden bereits in der Nacht vom 15. zum 16.3.1970 in den Bezirk Magdeburg eingeschleust. Während die Hetzschrift »Marschroute eines Lebens« bereits bekannt ist, wurde die Nr. 3/69 der »Mitteldeutschen Arbeiterzeitung« erstmalig eingeschleust.