Tagung der Katholischen Studentengemeinschaft (KSG) in der DDR
16. Juni 1970
Information Nr. 612/70 über eine Tagung der Katholischen Studentengemeinschaft (KSG) in der DDR vom 16. bis 17. Mai 1970
Vom 16. bis 17.5.1970 fand in Rosenthal, Kreis Pirna, eine sogenannte Wallfahrt der KSG1 in der DDR statt.
Die Zahl der ca. 350 bis 380 Teilnehmer überstieg wesentlich die Anzahl (228) der angemeldeten KSG-Mitglieder.
Die Durchführung dieser Wallfahrt unterscheidet sich grundsätzlich von allen bisher stattgefundenen Treffen der katholischen Studentengemeinden dieser Art, da sie nicht nur der Beratung neuer Formen und Methoden der Tätigkeit dieser kirchlichen Jugendgruppierungen diente, sondern dort erstmalig ganz konkret eine Konzeption zur weitgehenden Veränderung der Arbeitsweise der gesamten katholischen Kirche in der DDR entwickelt wurde.
Die Vorbereitungen zu dieser Tagung wurden bereits im Herbst 1969 auf der Konferenz des »Regionalkreises«, einem Organ der Katholischen Studentengemeinden in der DDR, das sich aus Studentenpfarrern und gewählten Studenten der einzelnen Studentengemeinden zusammensetzt, getroffen.
Dort waren acht Gruppen der KSG mit der Erarbeitung von Dokumenten beauftragt worden, die während des Wallfahrtstreffens Gegentand der Beratung in acht Arbeitskreisen waren, in denen jeweils ein Vertreter der anwesenden KSG mitwirkte.
Grundsätzliche Vorschläge für die Entwicklung einer Konzeption zur weitgehenden Veränderung der Arbeitsweise der katholischen Kirche wurden dabei von folgenden Gruppen bzw. Arbeitskreisen unterbreitet:
Arbeitskreis 2:
Entwicklung der Studentengemeinde von der »Konsumenten« – zur arbeitsfähigen Gemeinde.
Verantw.: KSG Berlin
Arbeitskreis 3:
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Studium und Auswertung der Gesellschaftswissenschaften, besonders des Marxismus-Leninismus,
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Befähigung zur methodisch wirksamen Bewältigung des Studiums,
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Ausnutzung aller Möglichkeiten der 3. Hochschulreform.2
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Verantw.: KSG Karl-Marx-Stadt
Arbeitskreis 4:
»Studentengemeinde im gesellschaftlichen Engagement« Erkundung aller Möglichkeiten der gesellschaftlichen Mitwirkung, u. a. bei der theoretisch-prognostischen Entwicklung der Gesellschaft.
Verantw.: KSG Weimar
Arbeitskreis 6:
»Entwicklung einer Strategie und Taktik im Hinblick auf eine DDR-Pastoralsynode3«.
Verantw.: KSG Leipzig
Arbeitskreis 8:
»Akademiker-Integration und Desintegration« Entwicklung von Modellen für die Mitarbeit in Ortsgemeinden und für desintegrierte Gruppierungen sowie von Vorschlägen für die Befähigung der Studenten zum modellgerechten Tätigwerden.
Verantw.: KSG Jena
Die Beratung der in den Dokumenten und in den Diskussionen erarbeiteten Konzeption soll in allen Studentengemeinden der DDR fortgesetzt werden.
Das Ziel dieser umfassenden Beratung ist, die von der KSG erarbeitete Konzeption als Grundlage für die nach 1972 durchzuführende Pastoralsynode der katholischen Kirche in der DDR durchzusetzen. An dieser Pastoralsynode nehmen Vertreter aller katholischen Kirchengemeinden der in der DDR vorhandenen Bistümer und katholischen Kommissariate teil.
Dieses Gremium, auch Pastoralkonzil genannt, ist kein beschlussfassendes Organ, sondern hat das Recht, Empfehlungen für die Tätigkeit der jeweiligen Bistümer bzw. Kommissariats zu geben.
Bei der Entwicklung der Konzeption wurde davon ausgegangen, dass die Gemeinde (gemeint sind die katholisch gebundenen Bevölkerungskreise) ein Teil der Gesellschaft sei.
Wörtlich heißt es z. B. im Dokument der Arbeitsgruppe 2: »In unserer sozialistischen Gesellschaft leben und arbeiten Menschen verschiedener Weltanschauung zusammen …«
Den dabei auftretenden Konflikten und Problemen dürfe jedoch nicht ausgewichen werden, sondern diese seien mit Toleranz und gegenseitigem Verständnis zu lösen.
Die Kirche in der DDR sei in ihrer gegenwärtigen Daseinsweise in einer selbstverschuldeten Isolierung, belastet mit Ressentiments gegenüber Kommunismus, dialektischem Materialismus u. a. und klammere die gesellschaftlichen Probleme aus.
Prognostisch sei der Sieg des Sozialismus und Kommunismus jedoch nicht mehr aufzuhalten.
Die vorhandene gesellschaftliche Basis der DDR bleibe bestehen, ihre Machtstrukturen wären fest und deshalb müsse die Verhaltensweise der katholischen Kirche sich entsprechend verändern.
Eine Opposition sei deshalb unnütz, und es käme darauf an, allgemein eine kritische Haltung zu fördern, »… um der Menschlichkeit und Humanität auch in unserer sozialistischen Gesellschaft zum Sieg zu verhelfen …«.
Im Dokument der Arbeitsgruppe 4 heißt es dazu wörtlich: »Wenn wir unsere Zusammenarbeit mit der Gesellschaft in kleinen Schritten verbessern und ständig an der Humanisierung unserer Umwelt mitarbeiten, können wir vielleicht einen Wandel in der Politik herbeiführen, der uns sehr zustatten kommen könnte …«
Zusammenfassend wurden in den acht Arbeitsgruppen folgende konkrete Vorschläge zur Verwirklichung dieser Konzeption beraten und zur weiteren Diskussion vorerst an die Studentengemeinden in der DDR weitergeleitet:
1. Zur Veränderung auf innerkirchlichem strukturellem Gebiet:
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Einführung demokratischer Strukturen in der Katholischen Kirche, d. h. Durchsetzung einer innerkirchlichen Demokratie;
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kritische Auseinandersetzung mit dem Glaubenserbe;
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Veränderung der Priesterausbildung durch Übergang zur modernen Theologie, d. h. Spezialisierung auf den Einsatz der jungen Priester entsprechend der gesellschaftlichen Struktur der DDR;
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zentrale Planung eines effektiven Einsatzes der vorhandenen katholischen Geistlichen für das gesamte Gebiet der DDR unter Berücksichtigung der soziologischen Gegebenheiten, d. h. der ökonomischen und sozialen Schwerpunkte, u. a. in Form der »Teamarbeit«.
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Besondere Beachtung sollen dabei sogenannte Ballungsgebiete wie Berlin, Halle, Leipzig, Karl-Marx-Stadt, Zwickau und Dresden finden.
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In diesem Zusammenhang soll erörtert werden, welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit den Kirchen anderer Staaten, besonders der sozialistischen Staaten, bestehen;
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Loslösung von der erstarrten Liturgie und ihren entfremdeten Formen (Durchführung der religiösen Riten), Übergang zu Vielgestaltigkeit und Flexibilität bei Anpassung an die gesellschaftlichen Verhältnisse;
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Aktivierung der ökumenischen Bestrebungen, vor allem der intensiven Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche unter Ausnutzung aller sich bietenden Möglichkeiten;
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planmäßige Einbeziehung der aus der KSG hervorgehenden Akademiker, die in allen gesellschaftlichen Bereichen verantwortliche Positionen besetzen, in die Gemeindearbeit der katholischen Kirche.
Als besondere Verantwortung der KSG, »… dass die Erneuerung der Kirche nicht auf halbem Wege steckenbleibt …«, wird erläutert, dass die Vorbereitung der Pastoralsynode in der gesamten kirchlichen Öffentlichkeit erfolgen und möglichst alle Schichten der katholischen Bevölkerungskreise in der DDR erfassen soll.
Es wird dazu vorgeschlagen, entsprechende Vorbereitungsgremien zu schaffen, die die Probleme und Vorschläge für diese neue Konzeption verarbeiten und allen Katholiken in der DDR vermitteln.
Als zusammenfassende Aufgabe der Pastoralsynode der DDR wird gesehen:
»… Verkündigung und Verwirklichung der Botschaft Jesu Christi unter den gesellschaftlichen Gegebenheiten der DDR … einer sozialistischen Gesellschaftsordnung mit speziellen, dem geografischen Raum entsprechenden Gegebenheiten sowie bestimmten geschichtlich gewordenen Strukturen, Entwicklung einer pastoralen Strategie, die konkrete Wege aufzeigt, wie christliche Botschaft heute und hier zu verkündigen ist…«
2. Zur Veränderung der gesellschaftspolitischen Arbeit der Kirche:
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Mitarbeit aller Katholiken im gesamten gesellschaftspolitischen Bereich, d. h. auf sozialem, politischem, wissenschaftlich-technischem Gebiet.
Das Ziel besteht in der direkten Einflussnahme im Sinne der Kirche auf alle staatspolitischen, ökonomischen, ideologischen Entscheidungen unter Ausnutzung der sozialistischen Demokratie.
Dazu hat die Arbeitsgruppe 6 wörtlich formuliert:
»Wenn es das Ziel christlichen Dienstes ist, daran mitzuarbeiten, dass die Welt so wird, wie Gott sie haben will, so muss die Kirche heute dort anwesend sein, wo die Dinge dieser Welt entschieden werden, um negative Entwicklungen verhindern und positive Bestrebungen vorantreiben zu können.«
In der Praxis soll das wie folgt verwirklicht werden:
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Ausgehend davon, dass auch die katholischen Studenten aller Fachrichtungen nach Abschluss ihres Studiums gesellschaftliche und wirtschaftliche Prozesse in einer sozialistisch-atheistischen Gesellschaftsordnung leiten werden, wird die Notwendigkeit der Kenntnis des Marxismus-Leninismus mit dem Ziel »einer engagierten kritischen Mitarbeit« in den Vordergrund gestellt;
Für die KSG bedeutet das
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Nacharbeit von Vorlesungen über Marxismus-Leninismus mit Konzentrierung auf die Kernprobleme;
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Lesen von Zeitungen, Reden usw., um offene Fragen festzustellen und informiert zu sein;
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»den Marxismus-Leninismus zu sichten und von abstoßenden Phrasen weg zu einer vernünftigen, weniger ermüdenden Darstellungsweise zu gelangen«.
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Für die gesamte katholische Kirche bedeutet das:
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Nutzung aller Möglichkeiten eines Dialogs mit Marxisten in kleinen zu schaffenden Gruppen bzw. Personenkreisen wie Familien, Berufs- und Interessenkreise, Kreise von Wehrpflichtigen, Einrichtungen einer Erwachsenenbildung usw.
Dazu wurde von der Arbeitsgruppe 3 wörtlich formuliert:
»Wir müssen uns in unseren Argumenten und in unserer Redeweise jenen anpassen, mit denen wir auf dem Weg der Verwirklichung unserer Mitarbeit zu tun haben; ansonsten wird man uns unterstellen, dass unsere Gedanken dem sozialistischen Grundanliegen entgegenstehen. Daraus folgt, dass wir uns mit ihrer Ideologie, dem Marxismus-Leninismus, auseinandersetzen müssen.«
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Unter Ausnutzung der sozialistischen Demokratie Eindringung in alle gesellschaftlichen Bereiche durch
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aktive Mitarbeit in den gesellschaftspolitischen Massenorganisationen wie FDJ, FDGB, DRK, Nationale Front4 u. a. mit dem Ziel, Leitungsfunktionen zu erlangen und entsprechenden Einfluss auf die staatlichen Entscheidungen nehmen zu können.
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Über die Pastoralkonferenz soll dazu allen Katholiken verdeutlicht werden, dass sie dieses Ziel nur durch vorbildliches Verhalten am Arbeitsplatz, Schaffung einer Vertrauensbasis im Arbeitskollektiv, hohe Allgemeinbildung und hohe Spezialkenntnisse in den verschiedenen Berufsgruppen erreichen können.
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Ausnutzung aller Möglichkeiten der III. Hochschulreform, besonders durch die KSG, wie aktive Mitarbeit in den Seminargruppen, im Lehrbereich, den Sektionen und FDJ-Gruppen, Mithilfe bei der Durchsetzung des Prinzips »Wissenschaftlich-produktives Studium«, Verbesserung der Studienpläne, Gestaltung der Veranstaltungen kultureller und theoretischer Art an den staatlichen Ausbildungsstätten, Mitarbeit und Unterstützung der Forschung in Jugendobjekten als Hilfsassistenten, in Studentenzirkeln u. Ä., Teilnahme an Beratungen, in denen Forschungsthemen festgelegt werden, Mitgestaltung des Lebens in den Internaten.
Die Arbeitsgruppe 3 erklärte dazu wörtlich:
»Die Formel von der ›;sozialistischen Demokratie‹; wird uns dann helfen, vernünftig Kritik zu üben und unseren Beitrag zu leisten… Wir müssen die Scheu verlieren, auch unter dieser Fahne zu handeln, wenn nur so unsere Bestrebungen erfüllt werden können, und wir sollen in dieser Hinsicht die FDJ als Mittler gebrauchen …«
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Weitere Forderungen der Studenten waren:
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Verbesserung der caritativen Tätigkeit, wie z. B. Hilfsdienst für kinderreiche Familien u. Ä.;
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Aktivierung der Forderung nach einer Änderung der Wehrersatzdienstleistungen, ausgerichtet auf absolut unmilitärische Projekte.
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Herstellung von Kontakten zu Armeeangehörigen, Bausoldaten5 und Wehrdienstverweigerern;
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bessere Nutzung der zur Verfügung stehenden Kommunikationsmittel zur Informierung und »Aufklärung über tatsächliche Not- und Missstände«.
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Die Katholischen Studentengemeinden in der DDR versuchen mit der Durchsetzung dieser Konzeption gleichzeitig, einen kirchenrechtlich fixierten Status innerhalb der katholischen Kirche zu erzwingen.
Während des gesamten Ablaufes der Tagung wurde deutlich, dass sich die Mitglieder der KSG als künftige Akademiker, die verantwortlich für die Leitung wissenschaftlich-technischer und politischer Prozesse der sozialistischen Gesellschaft sein werden, nicht in genügendem Maße durch den katholischen Klerus in der DDR anerkannt und unterstützt fühlten.
Deshalb betrachten die KSG es als eine ihrer Hauptaufgaben, bereits als Katholische Studentengemeinde enge Verbindung zu den katholischen Gemeinden der Wohngebiete herzustellen und die KSG-Mitglieder so zu erziehen, dass sie nach Abschluss ihrer Studien an den Universitäten und sofort nach Aufnahme ihrer praktischen beruflichen Tätigkeit in den jeweiligen katholischen Gemeinden unmittelbar wirksam werden. In den von den KSG dazu angefertigten Analysen, die während des Wallfahrtstreffens erörtert wurden, kam zum Ausdruck, dass ein großer Teil der ehemaligen KSG-Mitglieder nach ihrer Berufsaufnahme kirchenpolitisch inaktiv geworden sind. Von den Ortsgemeinden her erfolgt kaum eine Einbeziehung dieser Personenkreise in das innerkirchliche Leben. Mit einer zu schaffenden zentralen Einrichtung zur Gesamtübersicht über die Mitglieder der KSG und damit über die künftigen Akademiker soll diesem Zustand abgeholfen werden.
Gleichzeitig soll damit ein gegenseitiger Informationsaustausch über alle auftauchenden Probleme erreicht und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Katholiken gefördert werden.
Von der Katholischen Studentengemeinde ist geplant, diese Konzeption bis etwa Ende 1970 ausführlich und konkret in ihren einzelnen Gruppen zu behandeln.
Im Ergebnis dieser Aussprachen ist beabsichtigt, ein Gesamtdokument zu verfassen, das zuerst den Studentengemeinden als Arbeitsgrundlage dienen und damit von den Studentengemeinden in der gesamten katholischen Kirche durchgesetzt werden soll.
Bereits während der Diskussion auf dem Wallfahrtstreffen wurde deutlich, dass die übergroße Mehrheit der Katholischen Studentengemeinden voll hinter dieser Konzeption steht und dabei vor allem von einem Teil des jüngeren Klerus unterstützt wird.
Der größere Teil des katholischen Klerus in der DDR verhält sich jedoch zu den Vorstellungen der KSG, eine grundsätzliche Veränderung der Arbeit der katholischen Kirche in der DDR herbeizuführen, ablehnend.
Bisher ist bekannt, dass den katholischen Bischöfen in der DDR diese Konzeption noch nicht offiziell vorgelegt wurde, sondern dass erst nach Abschluss der Diskussionen dies erfolgen soll.