Verhalten des Eiskunstläufers Günter Zöller
[ohne Datum]
Information Nr. 933/70 über das Verhalten des Eiskunstläufers Günter Zöller, SC Karl-Marx-Stadt
Dem MfS ist zuverlässig bekannt, dass der Eiskunstläufer Zöller, Günther,1 geboren 21.5.1948 in Chemnitz, wohnhaft Karl-Marx-Stadt,2 [Straße, Nr.] (bei seinen Eltern), seit der Eislaufsaison 1969/70 zu der italienischen Eiskunstläuferin Rita Trapanese3 [Passage mit schutzwürdigen Informationen nicht wiedergegeben].
Der Vater der Trapanese ist Besitzer eines italienischen Konservenkonzerns und Millionär.
Internen Hinweisen zufolge hatte Zöller die Absicht, nach der Saison 1969/70 den aktiven Sport aufzugeben. Aufgrund [Passage mit schutzwürdigen Informationen nicht wiedergegeben] änderte er jedoch seine Meinung und betreibt weiterhin aktiv Sport, [Passage mit schutzwürdigen Informationen nicht wiedergegeben].
[Passage mit schutzwürdigen Informationen nicht wiedergegeben] Zum Beispiel wurden durch die T. Anstrengungen dahingehend unternommen, ein zweimonatiges Training im September/Oktober 1970 in Karl-Marx-Stadt zu absolvieren. Weiter bemühte sie sich, internationale Sportveranstaltungen in der DDR – u. a. das Sachsenringrennen in Hohenstein-Ernstthal – für einen Besuch in der DDR [Passage mit schutzwürdigen Informationen nicht wiedergegeben].
Während einer internationalen Schaulauftournee der ISU,4 die am 24. bis 26.7.70 in Karl-Marx-Stadt begann (Zöller nahm wegen einer Verletzung nicht daran teil), [Passage mit schutzwürdigen Informationen nicht wiedergegeben], was sie auch in ihrem Auftreten in der Öffentlichkeit – u. a. vor den Spitzenläufern der DDR u. a. Staaten, Funktionären des SC Karl-Marx-Stadt und führenden Funktionären des Deutschen Eislaufverbandes der DDR – offen erkennen ließen.
In jüngster Zeit wurde dem MfS bekannt, [Passage mit schutzwürdigen Informationen nicht wiedergegeben].
Zöller und die Trapanese seien sich darüber einig, dass beide bei einem eventuellen Zusammentreffen mit der Trainerin Müller5 auf keinen Fall [Passage mit schutzwürdigen Informationen nicht wiedergegeben]. Zöller habe auch bisher gegenüber J. Müller und G. Seyfert nicht [Passage mit schutzwürdigen Informationen nicht wiedergegeben] gesprochen.
Aufgrund der geschilderten Umstände im Auftreten und Verhalten des Zöller erachtet es das MfS für notwendig, eine Entscheidung über seine weitere sportliche Entwicklung und über damit verbundene Auslandsstarts herbeizuführen.
Im Interesse der Sicherheit der Quellen darf die Information keinesfalls mit weiteren Personen ausgewertet werden.