Verhinderung einer Schleusung von Bürgern der DDR nach Westberlin
3. Mai 1970
Information Nr. 461/70 über die Verhinderung einer Schleusung von Bürgern der DDR nach Westberlin
Am 2.5.1970, gegen 21.15 Uhr, wurde der Leutnant der US-Armee [Name, Vorname], geboren [Tag, Monat] 1945 durch die Organe des MfS auf frischer Tat gestellt, als er versuchte, mit einem Pkw, Typ Pontiac, polizeiliches Kennzeichen USA CU 7611, zwei Bürger der DDR, die er im Kofferraum des Fahrzeuges versteckt hatte, nach Westberlin auszuschleusen.
In diesem Zusammenhang wurde eine weitere Person (westdeutscher Bürger) festgenommen, die im Auftrage einer Westberliner Untergrundorganisation bei dieser versuchten Menschenschleusung feindlich tätig wurde.
Der Leutnant der US-Armee wird in einem Objekt des MfS zur Klärung des Sachverhaltes weiter vernommen.
Gegen die beteiligten Bürger der DDR sowie den Angehörigen der Westberliner Untergrundorganisation sind Ermittlungsverfahren mit Haft eingeleitet worden.
Durch die sowjetischen Freunde wurden der Botschafter der UdSSR, Genosse Abrassimow,1 sowie der Oberkommandierende der sowjetischen Streitkräfte in der DDR, Armeegeneral Kulikow,2 informiert.
Am Montag, dem 4.5.1970, wird nach Vorliegen weiterer Untersuchungsergebnisse über den Gesamtumfang der verbrecherischen Handlungen nachberichtet.3