Grenzprovokation mit tödlichem Ausgang am 17.2.1971
18. Februar 1971
Information Nr. 142/71 über eine Grenzprovokation mit tödlichem Ausgang am 17. Februar 1971 im Raum Gaisa, Kreis Bad Salzungen
Am 17.2.1971, gegen 19.08 Uhr, erfolgte ein gewaltsamer Grenzdurchbruch West – DDR im Raum der 6. Grenzkompanie Gaisa, Kreis Bad Salzungen.
Von den Grenzposten wurde festgestellt, dass zur angegebenen Zeit eine männliche Person in das Gebiet der DDR vordrang. Nachdem diese Person von den Posten der NVA/G angerufen wurde, eröffnete sie mit einer KK-Pistole das Feuer auf unsere Grenzstreife. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Provokateur etwa 700 m im Gebiet der DDR. Nachdem der Provokateur das Feuer auf unsere Grenzposten eröffnet hatte, wurde zurückgeschossen, wobei der Provokateur durch zwei Schüsse getroffen wurde.
Nach der sofort erfolgten Überführung des Grenzprovokateurs in das Krankenhaus Gaisa wurde um 20.00 Uhr der Tod durch innere Verblutungen festgestellt.
Von den Grenzposten wurden keine Feststellungen getroffen, dass das Vorkommnis auf westlicher Seite beobachtet worden war.
Bei dem Grenzverletzer handelt es sich um Möller, Frank,1 geboren am 14.6.1946 in Ichtershausen, Kreis Arnstadt, zuletzt wohnhaft gewesen in Hitdorf/Rheinland, [Straße, Nr.].
Möller war ehemaliger Angehöriger der NVA-Grenze und gehörte der Grenzkompanie Gaisa an. Er wurde im Juli 1966 fahnenflüchtig und kehrte im Sommer 1967 in die DDR zurück. Von 1967 bis 1969 war er deshalb inhaftiert. Nach seiner Haftentlassung war Möller in Rudisleben, Kreis Arnstadt,[Straße, Nr.] wohnhaft und bei der Deutschen Reichsbahn in Arnstadt beschäftigt.
Im April 1970 wurde Möller gemeinsam mit seiner Freundin [Name, Vorname], geboren am [Tag, Monat] 1950 in [Ort 1], wohnhaft gewesen in [Ort 2, Kreis, Straße, Nr.], erneut republikflüchtig.
Durch das MfS wurden die notwendigen Maßnahmen zur weiteren Untersuchung der Grenzprovokation und zur Absicherung des betreffenden Grenzabschnittes eingeleitet.