Einreise des FAZ-Korrespondenten Viktor Meier über Schönefeld
[ohne Datum]
Information Nr. 477/76 über den Journalisten der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« Dr. Meier, Viktor
Am 28. Juni 1976, 12.58 Uhr, erschien mit der planmäßigen Linienmaschine OS 449 aus Wien kommend der Dr. Meier, Viktor, geboren am [Datum] 1929, wohnhaft: Wien, [Adresse], Schweizerischer Staatsbürger, Journalist der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an der Grenzübergangsstelle Flughafen Berlin-Schönefeld, um mit Visum in die Hauptstadt der DDR einzureisen.
Meier wurde – aufgrund eines vorliegenden Ersuchens der zuständigen ČSSR-Organe und der Sicherheitsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Aufenthalt der führenden Repräsentanten der kommunistischen und Arbeiterparteien Europas in Berlin – der in solchen Fällen üblichen Sicherheitskontrolle – Einsichtnahme in mitgeführtes Gepäck – unterzogen. Ziel dieser international üblichen Sicherheitskontrollen ist insbesondere die Verhinderung der möglichen Einfuhr von Waffen und anderen terroristischen Mitteln.
Nach vorliegenden Informationen der zuständigen ČSSR-Organe wurde Meier im Jahre 1971 aus der ČSSR gerichtlich ausgewiesen, da er als Redakteur und Korrespondent von westdeutschen Zeitungen, die der CDU nahestehen, hetzerische und verleumderische Artikel gegen die ČSSR veröffentlichte.
Während des Kontroll- und Abfertigungsprozesses, der ohne Feststellungen verlief, gab Meier an, aus journalistischen Gründen zum Zwecke der Berichterstattung über die Konferenz der Europäischen kommunistischen und Arbeiterparteien1 einreisen zu wollen. Er habe deshalb die Absicht, sich beim Pressezentrum akkreditieren zu lassen.
Die Einreise wurde um 13.50 Uhr gestattet.
Meier wurde entsprechend seinem Antrag beim Pressezentrum am 28. Juni 1976 akkreditiert.