Explosion auf einem Truppenübungsplatz der US-Armee in Westberlin
17. Juli 1976
Information Nr. 519/76 über die ernsthafte Gefährdung von Leben und Gesundheit von Bürgern der DDR durch Folgeerscheinungen einer Explosion auf dem Truppenübungsplatz der USA-Armee in Berlin (West), Lichterfelde Süd
Am 8. Juli 1976, gegen 10.30 Uhr wurde durch Bürger der DDR in Teltow-Siegriedshorst, Brunhildstraße 19/20, eine vom Westberliner Territorium ausgehende starke Detonation wahrgenommen und unmittelbar danach beobachtet, wie mehrere unterschiedlich große Metallteile diesen Wohnbereich, dessen Entfernung zur Staatsgrenze der DDR zu Berlin (West) ca. 180 m beträgt, überflogen bzw. in die Erde eindrangen. Ein Metallkörper schlug in unmittelbarer Nähe eines bewohnten Grundstückes in der Brunhildstraße in das Erdreich ein.
In diesem Zusammenhang durch das Ministerium für Staatssicherheit geführte Untersuchungen ergaben zweifelsfrei, dass sich zur genannten Zeit auf dem in ca. 450 m Entfernung von der Staatsgrenze der DDR befindlichen Truppenübungsplatz der US-Armee in Berlin (West), Lichterfelde Süd, eine starke Explosion ereignete, in deren Folge u. a. ein Stahlkörper mit den Ausmaßen von 16 × 16 × 0,5 cm und einem Gewicht von 10,04 kg ca. 10 cm tief im Erdreich eines Grundstückes in Teltow-Siegriedshorst, Brunhildstraße, einschlug.
Die technische Untersuchung und Begutachtung dieses Stahlkörpers ergab, dass er aus einer Explosion detonativen Charakters und von brisantem Explosionsstoff herrührte, die mittels eines kupferummantelten Zünders initiiert worden war.
Durch Gutachten ist weiter festgestellt, dass dieser Stahlkörper in der Lage gewesen wäre, Menschen zu töten oder schwer zu verletzen. Zum Zeitpunkt der Detonation und des Einschlages dieses und weiterer Stahlkörper war in den davon betroffenen Grundstücken von Bürgern der DDR eine rege Bewegung durch Personen, darunter mehreren Kleinstkindern, zu verzeichnen, deren Leben und Gesundheit dadurch ernsthaft gefährdet wurden.
Aufgrund dieses Vorfalles und der dadurch verursachten erheblichen Gefährdungssituation für Leben und Gesundheit von Bürgern der DDR wird empfohlen, durch das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR in Verbindung mir der Botschaft der UdSSR in der DDR geeignete Schritte zu unternehmen, um eine Wiederholung derartiger Vorfälle auszuschließen.