Gespräch mit StäV-Vertreter wegen übergetretenem BGS-Angehörigen
29. Juni 1976
Information Nr. 485/76 über ein Gespräch des stellvertretenden Leiters der Rechtsabteilung der Ständigen Vertretung der BRD in der DDR, Stewens, mit dem in die DDR übergetretenen Angehörigen des Bundesgrenzschutzes, [Name] am 29. Juni 1976
Am 29. Juni 1976 fand in der Zeit von 10.55 Uhr bis 11.00 Uhr ein Gespräch des stellvertretenden Leiters der Rechtsabteilung der Ständigen Vertretung der BRD in der DDR, Stewens, mit dem am 21. Juni 1976 in die DDR übergetretenen Angehörigen des Bundesgrenzschutzes [Name des BGS-Angehörigen], geboren am [Tag] 1958, zuletzt Grenzjäger der BGS-Dienststelle Lübeck statt.
Die Ständige Vertretung der BRD hatte zuvor um ein solches Gespräch nachgesucht. Stewens war bemüht, in Erfahrung zu bringen, wann [Name des BGS-Angehörigen] den Entschluss gefasst habe, in der DDR um Aufnahme zu ersuchen und welche Motive ihn dazu bewegt haben.
[Der BGS-Angehörige] erklärte eindeutig, dass seine persönlichen Interessen mit den gesellschaftlichen Verhältnissen der DDR voll übereinstimmen und deshalb sein Übertritt völlig frei erfolgt sei.
Die durch Stewens angebotenen Bemühungen zur Aufnahme der Verbindung mit den Verwandten des [BGS-Angehörigen] wurden von diesem abgelehnt.
Dem anwesenden Vertreter des zuständigen DDR-Organs stellte Stewens die Frage, ob [der BGS-Angehörige] bereits als Staatsbürger der DDR anerkannt bzw. aufgenommen wurde. Ihm wurde erklärt, dass ein von [dem BGS-Angehörigen] diesbezüglich gestellter Antrag sich in Bearbeitung befindet.