Statistik Westbesucher – DDR (Jahresende 1975) – mit Transit
5. Januar 1976
Information Nr. 12/76 über den Umfang der Einreisen von Personen aus nichtsozialistischen Staaten und mit ständigem Wohnsitz in Westberlin in die DDR sowie des Transitverkehrs zwischen der BRD und Westberlin in der Zeit vom 22. Dezember bis 26. Dezember 1975 sowie vom 29. Dezember 1975 bis 1. Januar 1976
In der Zeit vom 22. Dezember 1975 bis 26. Dezember 1975 (Weihnachtszeitraum) und vom 29. Dezember 1975 bis 1. Januar 1976 (Jahreswechsel) reisten insgesamt 249 441 Personen (62 670 Pkw) aus nichtsozialistischen Staaten und mit ständigem Wohnsitz in Westberlin zum besuchsweisen Aufenthalt oder aus touristischen Gründen in die DDR ein.
Damit wurden die Prognosewerte (260 000–275 000 Personen, 65 000–75 000 Pkw), bei deren Erarbeitung von absehbaren Höchstwerten ausgegangen worden war, bei Personen zu 95,9 Prozent und bei Kfz zu 96,4 Prozent erreicht.
Als wesentlichste Gründe für die unter den Höchstwerten liegenden effektiven Einreisen in diesem Zeitraum erwiesen sich – wie bereits im Vorjahr – die relativ ungünstigen Witterungsverhältnisse sowie die Tatsache, dass viele Bürger der BRD und Einwohner Westberlins die zusammenhängenden arbeitsfreien Tage zu einem Aufenthalt in für die Jahreszeit klimatisch günstiger liegenden Gebieten und Staaten nutzten.
Diese Feststellung wird unter anderem durch den unerwartet hohen Transitverkehr insbesondere aus Westberlin in Richtung BRD unterstrichen.
Eine Gegenüberstellung der Einreisen im Zeitraum Weihnachten/Jahreswechsel 1975/76 zum Vergleichszeitraum des Vorjahres – wo 228 090 Personen (48 635 Kfz) aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin eingereist waren – ergibt, dass im Zeitraum Weihnachten/Neujahr 1975/76 21 351 mehr Personen (= 9,4 %) mit 14 035 mehr Pkw (= 28,9 %) in die DDR eingereist sind.
Ausgehend von der Gesamtzahl der in der Zeit vom 22. Dezember bis 26. Dezember 1975 und vom 29. Dezember 1975 bis 1. Januar 1976 in die DDR eingereisten 249 441 Personen (62 670 Pkw) befanden sich unter diesen Einreisenden
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120 048 Bürger der BRD (37 126 Pkw), darunter 22 908 BRD-Bürger (5 462 Pkw) auf Visa zum Tagesaufenthalt in der Hauptstadt der DDR und 6 073 BRD-Bürger (2 558 Pkw) zum Tagesaufenthalt in grenznahen Gebieten der DDR,
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28 714 Bürger anderer nichtsozialistischer Staaten (5 899 Pkw), darunter 16 431 Personen (2 339 Pkw) auf ZV 274 zum Tagesaufenthalt in der Hauptstadt,
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100 679 Personen mit ständigem Wohnsitz in Westberlin (19 645 Pkw), darunter ca. 66 000 Personen (12 000 Pkw) zu einem eintägigen Aufenthalt in der DDR.
Schwerpunkttage der Einreise von Personen aus nichtsozialistischen Staaten und mit ständigem Wohnsitz in Westberlin in die DDR bildeten im Zeitraum Weihnachten/Jahreswechsel 1975/76 die Tage
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Dienstag, 23. Dezember 1975 mit 29 103 Personen, 7 248 Pkw,
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Mittwoch, 24. Dezember 1975 mit 40 298 Personen, 10 511 Pkw,
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Donnerstag, 25. Dezember 1975 mit 41 762 Personen, 10 354 Pkw,
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Freitag, 26. Dezember 1975 mit 42 379 Personen, 10 928 Pkw,
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Dienstag, 30. Dezember 1975 mit 22 550 Personen, 5 659 Pkw.
115 799 Personen aus nichtsozialistischen Staaten und mit ständigem Wohnsitz in Westberlin (22 558 Pkw) hielten sich in der Zeit vom 22. bis 26. Dezember 1975 und vom 29. Dezember 1975 bis 1. Januar 1976 zu einem besuchsweisen Aufenthalt bzw. aus touristischen Gründen in der Hauptstadt der DDR, Berlin, auf, darunter
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43 598 Bürger der BRD (11 714 Pkw),
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18 631 Bürger anderer nichtsozialistischer Staaten (2 888 Pkw),
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53 570 Personen mit ständigem Wohnsitz in Westberlin (7 956 Pkw).
Damit wurden die für die Hauptstadt der DDR, Berlin, erwarteten Höchstwerte der Einreisen (135 000 bis 140 000 Personen, 30 000 bis 35 000 Pkw) unter Berücksichtigung der einleitend getroffenen Feststellungen bei Personen zu 86 Prozent und bei Kfz zu 76 Prozent erreicht.
Im Transitverkehr zwischen der BRD und Westberlin und in umgekehrter Richtung reisten in der Zeit vom 22. Dezember 1975 bis 26. Dezember 1975 und vom 29. Dezember 1975 bis 1. Januar 1976 insgesamt 286 467 Personen (Prognose 275 000–285 000), 109 282 Kfz (Prognose 105 000–115 000), davon
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in der Verkehrsrichtung BRD – Westberlin 120 994 Personen, 44 663 Kfz,
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in der Verkehrsrichtung Westberlin – BRD 165 473 Personen, 64 619 Kfz.
Der Umfang dieses Transitverkehrs entsprach damit – in Gegenüberstellung zum vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres, wo 265 808 Personen (97 975 Kfz) abgefertigt worden waren – einer Steigerung bei Personen um 7,6 Prozent und bei Kfz um 11,5 Prozent. Diese Steigerung resultiert insbesondere aus dem hohen Anstieg des Transitverkehrs in der Verkehrsrichtung Westberlin – BRD, der bei Personen um 17,2 Prozent und bei Kfz um 27,9 Prozent über den Werten des Vergleichszeitraumes des Vorjahres lag.
Schwerpunkttage des Transitverkehrs zwischen der BRD und Westberlin bildeten – wie erwartet –
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der 23. Dezember 1975 mit 39 247 Personen, 15 749 Kfz,
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der 24. Dezember 1975 mit 38 888 Personen, 14 401 Kfz,
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der 29. Dezember 1975 mit 32 034 Personen, 12 843 Kfz,
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der 30. Dezember 1975 mit 36 653 Personen, 13 811 Kfz.
Außer den Einreisen von Personen aus nichtsozialistischen Staaten und mit ständigem Wohnsitz in Westberlin in die DDR nutzten 122 879 Bürger unserer sozialistischen Bruderstaaten (12 759 Pkw) den Zeitraum Weihnachten/Jahreswechsel 1975/76 zu einem Besuch in der DDR; unter ihnen reisten im pass- und visafreien Reiseverkehr 89 491 Bürger der VR Polen (8 401 Pkw) und 9 959 Bürger der ČSSR (2 096 Pkw) in die DDR ein, während in der gleichen Zeit 137 307 DDR-Bürger (23 856 Pkw) in unsere sozialistischen Bruderstaaten reisten, unter ihnen im pass- und visafreien Reiseverkehr 59 821 DDR-Bürger (10 049 Pkw) nach der VR Polen und 71 162 DDR-Bürger (13 770 Pkw) nach der ČSSR.
Im Zeitraum Weihnachten/Jahreswechsel 1975/76 reisten insgesamt 60 093 DDR-Bürger (1974/75 = 78 958 DDR-Bürger) aus privaten Gründen nach nichtsozialistischen Staaten und Westberlin aus, unter ihnen
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42 502 DDR-Bürger nach Westberlin,
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15 899 DDR-Bürger nach der BRD,
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1 692 DDR-Bürger nach anderen nichtsozialistischen Staaten.
Die Abfertigung und Abwicklung der Ein- und Ausreisen sowie des Transitverkehrs über die Grenzübergangsstellen der DDR erfolgte zu jeder Zeit zügig und reibungslos.