Statistik Westbesucher – DDR (Pfingsten 1976) – mit Transit
8. Juni 1976
Information Nr. 435/76 über den Umfang der Einreisen von Personen aus nichtsozialistischen Staaten und mit ständigem Wohnsitz in Westberlin in die DDR sowie des Transitverkehrs zwischen der BRD und Westberlin in der Zeit vom 4. Juni 1976 bis 7. Juni 1976 (Pfingstzeitraum)
In der Zeit vom 4. Juni 1976 bis 7. Juni 1976 reisten insgesamt 197 209 Personen (54 815 Kfz) aus nichtsozialistischen Staaten und mit ständigem Wohnsitz in Westberlin zum besuchsweisen Aufenthalt oder aus touristischen Gründen in die DDR ein.
Damit wurden die Prognosewerte bezogen auf die mindest erwarteten Einreisen (222 000 Personen, 60 000 Kfz) bei Personen zu 89 Prozent und bei Kfz zu 92 Prozent erreicht.
Die wesentlichsten Ursachen für den unter den Mindesterwartungen gebliebenen Umfang des Einreise- und Touristenverkehrs werden darin gesehen, dass die Pfingsttage 1976 14 Tage später als im vergangenen Jahr und damit nur 14 Tage vor den in fünf Bundesländern und Westberlin beginnenden Sommerferien lagen, was dazu geführt haben dürfte, dass von Einreisen Abstand genommen wurde. Andererseits war bereits am 27. Mai 1976 (Himmelfahrtstag), im Zusammenhang mit den sich anschließenden zwei arbeitsfreien Tagen in der BRD und Westberlin, ein relativ hohes Verkehrsaufkommen zu verzeichnen.
Ausgehend von der Gesamtzahl der in der Zeit vom 4. Juni 1976 bis 7. Juni 1976 eingereisten 197 209 Personen (54 815 Kfz) befanden sich unter diesen Einreisenden
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103 387 Bürger der BRD (33 380 Kfz), darunter 20 870 BRD-Bürger (4 468 Kfz) auf Visa zum Tagesaufenthalt in der Hauptstadt der DDR und 7 404 BRD-Bürger (2 902 Kfz) zum Tagesaufenthalt in grenznahen Gebieten der DDR,
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17 387 Bürger anderer nichtsozialistischer Staaten (3 498 Kfz), darunter 8 548 Personen (1 376 Kfz) auf ZV 274 zum Tagesaufenthalt in der Hauptstadt der DDR,
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76 435 Personen mit ständigem Wohnsitz in Westberlin (17 937 Kfz), darunter 47 085 Personen (11 238 Kfz) zu einem eintägigen Aufenthalt in der DDR.
Schwerpunkttage der Einreise bildeten im Pfingstzeitraum 1976 erwartungsgemäß die Tage
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Freitag, 4. Juni 1976 mit 48 559 Personen, 16 033 Kfz,
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Sonnabend, 5. Juni 1976 mit 71 215 Personen, 20 884 Kfz,
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Sonntag, 6. Juni 1976 mit 53 214 Personen, 12 237 Kfz.
Von den insgesamt im Pfingstzeitraum eingereisten 197 209 Personen aus nichtsozialistischen Staaten und mit ständigem Wohnsitz in Westberlin (54 815 Kfz) reisten ca. 108 000 Personen (ca. 25 000 Kfz) zu einem besuchsweisen Aufenthalt bzw. aus touristischen Gründen in die Hauptstadt der DDR, Berlin, ein, darunter
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ca. 45 000 Bürger der BRD (ca. 12 000 Kfz),
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ca. 12 000 Bürger anderer nichtsozialistischer Staaten (ca. 3 000 Kfz),
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ca. 51 000 Personen mit ständigem Wohnsitz in Westberlin (ca. 11 000 Kfz).
Damit wurden die für die Hauptstadt der DDR, Berlin, erwarteten Mindesteinreisen (122 500 Personen, 29 000 Kfz) bei Personen zu 89 Prozent und bei Kfz zu 86 Prozent erreicht.
Im Transitverkehr von der BRD nach Westberlin und in umgekehrter Richtung reisten in der Zeit vom 4. Juni 1976 bis 7. Juni 1976 insgesamt 275 757 Personen (Prognose 322 000–332 000), 101 388 Kfz (Prognose 108 000–115 000), davon
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in der Verkehrsrichtung BRD – Westberlin 125 715 Personen, 45 360 Kfz,
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in der Verkehrsrichtung Westberlin – BRD 150 042 Personen, 56 028 Kfz.
Schwerpunkttage des Transitverkehrs zwischen der BRD und Westberlin bildeten – wie erwartet –
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der 4. Juni 1976 mit 93 453 Personen, 34 899 Kfz,
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der 5. Juni 1976 mit 69 236 Personen, 25 158 Kfz,
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der 7. Juni 1976 mit 83 704 Personen, 30 848 Kfz.
Außer den Einreisen von Personen aus nichtsozialistischen Staaten und mit ständigem Wohnsitz in Westberlin in die DDR nutzten 53 472 Bürger unserer sozialistischen Nachbarstaaten (5 201 Kfz) den Zeitraum Pfingsten 1976 zu einem Besuch in der DDR, unter ihnen 37 872 Bürger der VR Polen (3 219 Kfz) und 15 600 Bürger der ČSSR (1 982 Kfz), während in der gleichen Zeit 168 525 DDR-Bürger (33 919 Kfz) in unsere sozialistischen Nachbarstaaten reisten, darunter 54 374 DDR-Bürger (10 529 Kfz) nach der VR Polen und 114 151 DDR-Bürger (23 390 Kfz) nach der ČSSR.
Im Zeitraum Pfingsten 1976 reisten insgesamt 26 591 DDR-Bürger aus privaten Gründen nach nichtsozialistischen Staaten und Westberlin aus, unter ihnen
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9 127 DDR-Bürger nach Westberlin,
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15 943 DDR-Bürger nach der BRD,
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1 521 DDR-Bürger nach anderen nichtsozialistischen Staaten.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass an allen Grenzübergangsstellen der DDR jederzeit eine zügige und reibungslose Abfertigung und Abwicklung des grenzüberschreitenden Verkehrs gewährleistet war.
Erwartungsgemäß kam es an der Grenzübergangsstelle Wartha aufgrund der Lage der Grenzübergangsstelle und der begrenzten Abfertigungskapazität trotz einer effektiven Arbeitsorganisation, dem Einsatz zusätzlicher Kräfte und der Schaffung weiterer provisorischer Abfertigungsmöglichkeiten zu kurzzeitigen Rückstaus bei der Abfertigung der Einreisen auf Visum zum Aufenthalt in der DDR.