Festnahme eines Westberliners an der GÜST Friedrichstraße (Berlin)
3. Juni 1977
Information Nr. 374/77 über die Festnahme eines Einwohners von Westberlin an der Grenzübergangsstelle Bahnhof Friedrichstraße am 2.6.1977
Am 2.6.1977, gegen 23.35 Uhr, erschien der Einwohner von Westberlin [Name 1, Vorname] (20), geb. am [Tag] 1957, Beruf: ohne, zuletzt: arbeitslos, wohnhaft: Berlin 36 (Kreuzberg), [Adresse 1], letzter Aufenthalt: Berlin 65 (Wedding), [Adresse 2], bei [Name 2], an der Grenzübergangsstelle Bahnhof Berlin-Friedrichstraße und versuchte, ohne Grenzübertrittsdokumente in das Gebiet der DDR einzureisen. Nach der Verweigerung der Einreise zog [Name 1] aus seiner Hosentasche eine Pistole und richtete diese auf einen dort diensttuenden Angehörigen der Grenzsicherungskräfte. Es gelang, [Name 1] zu überwältigen und festzunehmen.
Gegen [Name 1] wurde ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten ungesetzlichen Grenzübertritts im schweren Fall gemäß § 213 StGB in Tateinheit mit Widerstand gegen staatliche Maßnahmen § 212 StGB und unbefugten Waffenbesitzes § 206 StGB eingeleitet.1
Es ist vorgesehen, die Untersuchung gegen den [Name 1] beschleunigt durchzuführen und ihn zu einer Freiheitsstrafe und zur Ausweisung nach Berlin (West) zu verurteilen.
Darüber hinaus wird vorgeschlagen, beiliegenden Entwurf einer ADN-Meldung zu publizieren.
Anlage zur Information Nr. 374/77
Vorschlag für ADN-Meldung
Bewaffneter Provokateur festgenommen
Am 2. Juni 1977 bedrohte der ständige Einwohner von Berlin (West) [Vorname Name 1] an der Grenzübergangsstelle Berlin-Bahnhof Friedrichstraße mit einer Pistole dort diensttuende Angehörige der Grenzsicherungskräfte der DDR. Er konnte überwältigt werden und wurde in Haft genommen.2