Wie dem MfS intern bekannt wurde, fanden in den Nachtstunden vom 17. zum 18.11.1977 in Rostock Zusammenkünfte von dort studierenden Arabern (Palästinenser, Jordanier, Iraner und Syrer) statt, in deren Ergebnis beschlossen wurde, am 18.11.1977 nach Berlin zu fahren und vor der Botschaft der ARÄ gegen den angekündigten Besuch Sadats in Israel¹ zu protestieren.

In den frühen Morgenstunden des 18.11.1977 sind ca. 15 arabische Studenten von Rostock abgefahren, um gegen 14.00 Uhr vor der Botschaft der ARÄ in Berlin zu demonstrieren. Sie rechnen damit, dass sich ihnen in Berlin noch andere Studenten aus ihren Heimatländern anschließen werden.

Vorliegende Hinweise, dass an der geplanten Demonstration auch in Leipzig und Halle studierende Araber teilnehmen sollen, werden gegenwärtig noch geprüft.

Vom MfS wurden im Zusammenwirken mit den zuständigen Organen und Einrichtungen entsprechende Maßnahmen eingeleitet, um Ausschreitungen von arabischen Studenten im Zusammenhang mit den von ihnen beabsichtigten Aktivitäten zu verhindern und mögliche Belastungen in den Beziehungen zu den entsprechenden Staaten weitgehend auszuschließen.

Gleichzeitig wurden Maßnahmen zur Verstärkung des Schutzes der Botschaft der ARÄ sowie der Vertretungen anderer arabischer Staaten getroffen.

1. Zum nächsten Dokument Proteste arabischer Studenten gegen den Besuch Sadats in Israel (2)
   

   18. November 1977
   Information Nr. 726/77 über den Ablauf einer Protestdemonstration von in der DDR studierenden Arabern vor der Botschaft der ARÄ in der DDR

2. Zum vorherigen Dokument Fluchtversuch eines Ostberliners mithilfe einer US-Uniform (2)
   

   16. November 1977
   Information Nr. 722/77 über den Versuch des ungesetzlichen Verlassens der DDR unter missbräuchlicher Benutzung einer Uniform der amerikanischen Luftstreitkräfte