Sicherung des Festes des Roten Oktober (1)
19. Oktober 1977
Information Nr. 650/77 über die Lage im Zusammenhang mit der Sicherung des Festes des Roten Oktober [1. Information]
Die Lage in der Hauptstadt Berlin und in den Bezirken der DDR sowie an der Staatsgrenze der DDR zur BRD und zu Westberlin ist stabil und normal. Bisher traten keine besonderen Vorkommnisse und Probleme auf, die den reibungslosen Ablauf des Festes des Roten Oktober hätten beeinträchtigen oder gefährden können.
Im engen Zusammenwirken mit den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen sowie mit staatlichen und wirtschaftsleitenden Organen, Betrieben, Kombinaten und Einrichtungen sowie gesellschaftlichen Organisationen und Kräften wurden Maßnahmen zur allseitigen und ständigen Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit festgelegt, die sich bisher als zweckmäßig erwiesen haben.
Kontrollen und andere Maßnahmen waren darauf gerichtet, eine stabile Energie-, Gas-, Wärme- und Wasserversorgung, einen reibungslosen Verkehrsablauf sowie die Unterbringung und verpflegungsmäßige und medizinische Versorgung der Teilnehmer und Gäste sicherzustellen. Festgestellte Mängel wurden unverzüglich ausgewertet, Sofortmaßnahmen zu deren Beseitigung eingeleitet und weitere vorbeugende und schadensverhütende Festlegungen getroffen.
Die Anreise der Teilnehmer zum Fest des Roten Oktober aus den Bezirken sowie ihre Unterbringung erfolgte bisher planmäßig und ohne besondere Vorkommnisse. Vereinzelt aufgetretene Versorgungsschwierigkeiten sowie technische Mängel wurden durch staatliche und gesellschaftliche Kräfte in kurzer Zeit beseitigt. Ebenfalls planmäßig und ohne besondere Vorkommnisse verlief die Generalprobe der Eröffnungsveranstaltung »Salut, Roter Oktober«. Die Stimmung der Festteilnehmer wird als sehr gut eingeschätzt.
Über Pläne, Absichten und Maßnahmen gegnerischer Kräfte, die sich gegen das Fest des Roten Oktober richten, wurde bisher intern bekannt, dass die maoistische »KPD«1 beabsichtigt, gegen Wochenende in Westberlin eine Hetzkundgebung an der Staatsgrenze der DDR durchzuführen. Dabei soll unter Bezugnahme auf den 60. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution gegen das Fest des Roten Oktober gehetzt werden. Hinweise auf geplante Störungen maoistischer und anderer gegnerischer Kräfte in der Hauptstadt Berlin liegen gegenwärtig nicht vor.
Es wurden erforderliche Maßnahmen zur weiteren Aufklärung diesbezüglicher feindlicher Pläne und Absichten und zur Verhinderung von Provokationen und Störaktionen feindlicher Kräfte eingeleitet.
Im engen Zusammenwirken mit anderen staatlichen Organen, insbesondere der DVP, wurden weiter koordinierte Maßnahmen zur Verhinderung des Auftretens von negativ-dekadenten und kriminell gefährdeten jugendlichen Personen eingeleitet. Zu diesem Zweck wurden in großem Umfang Vorbeugungsgespräche zur Verhinderung von Reisen derartiger Personen nach Berlin geführt, erfolgten ihnen gegenüber entsprechende Beauflagungen und Verfügungen (z. B. den Wohnort bzw. das Kreisgebiet nicht zu verlassen) und in einzelnen Fällen Zuführungen, werden erforderliche Kontrollen am Arbeitsplatz solcher Kräfte durchgesetzt und erfolgt eine zielgerichtete Personenkontrolle an Filtrier- und Kontrollpunkten zur Unterbindung des Auftretens solcher Personen in Berlin.
Bisher wurden keine Straftaten oder andere feindlich-negative Handlungen bekannt, die sich gegen das Fest des Roten Oktober richteten oder damit im Zusammenhang standen.