Sicherung des Festes des Roten Oktober (2)
20. Oktober 1977
Information Nr. 651/77 über die Lage im Zusammenhang mit der Sicherung des Festes des Roten Oktober [2. Information]
Die Lage in der Hauptstadt Berlin und in den Bezirken der DDR sowie an der Staatsgrenze der DDR zur BRD und zu Westberlin ist stabil. Es traten keine besonderen Vorkommnisse und Probleme im Zusammenhang mit dem Ablauf des Festes des Roten Oktober auf.
Alle mit den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen sowie mit staatlichen und wirtschaftsleitenden Organen, Betrieben, Kombinaten und Einrichtungen sowie gesellschaftlichen Organisationen festgelegten Maßnahmen zur allseitigen und ständigen Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit wurden durch die eingesetzten Kräfte mit hoher Disziplin und Einsatzbereitschaft durchgesetzt.
Alle Aufgaben der materiell-technischen Sicherstellung einschließlich der verpflegungsmäßigen und medizinischen Versorgung der Teilnehmer und Gäste wurden erfüllt. Ernsthafte Erkrankungen traten nicht auf.
Alle zentralen Veranstaltungen:
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die Eröffnungsveranstaltung »Salut, Roter Oktober« im Stadion der Weltjugend,
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das Meeting zur Eröffnung der Ständigen Ehrenwache am Lenindenkmal
verliefen planmäßig, ohne besondere Vorkommnisse und Störungen. Sie gestalteten sich zu einem großen Erfolg mit nachhaltiger Wirkung bei allen Beteiligten. Der An- und Abmarsch der Delegationen sowie der Transportprozess vollzogen sich reibungslos.
Am 19.10.1977, gegen 15.00 Uhr, versammelten sich im Westberliner Vorfeld der Grenzübergangsstelle Chausseestraße ca. 30 Personen zu einer von der maoistischen »KPD/ML«1 veranstalteten Hetzkundgebung. Über ein Megaphon wurden Losungen in Richtung Staatsgrenze der DDR gerufen, deren Inhalt jedoch auf DDR-Territorium nicht verstanden wurde. (Zu diesem Zeitpunkt fand die Eröffnungsveranstaltung im Stadion der Weltjugend statt.) Die Kundgebungsteilnehmer entfernten sich nach ca. 20 Minuten in Richtung des Westberliner Stadtzentrums.
Im engen Zusammenwirken mit anderen staatlichen Organen werden die Maßnahmen zur Verhinderung des Auftretens dekadenter und kriminell gefährdeter jugendlicher Personen zur Verhinderung von Reisen derartiger Personen in die Hauptstadt Berlin konzentriert weitergeführt. Negativ dekadente Personen, die sich auf der Reise in die Hauptstadt Berlin befanden, wurden bisher in 23 Fällen zurückgewiesen.