Sicherung des Festes des Roten Oktober (3)
21. Oktober 1977
Information Nr. 661/77 über die Lage im Zusammenhang mit der Sicherung des Festes des Roten Oktober [3. Information]
Die Lage in der Hauptstadt Berlin und in den Bezirken der DDR sowie an der Staatsgrenze der DDR zur BRD und zu Westberlin ist weiterhin durch hohe Sicherheit und Ordnung gekennzeichnet. Es gab keine Vorkommnisse und Erscheinungen, die den bisherigen Ablauf des Festes des Roten Oktober hätten beeinflussen oder stören können.
Die im Zusammenwirken mit den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen sowie mit staatlichen und wirtschaftsleitenden Organen und gesellschaftlichen Organisationen eingeleiteten Maßnahmen zur Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit haben sich als zweckmäßig und in hohem Grad effektiv und wirksam erwiesen.
Alle am 20.10.1977 durchgeführten Veranstaltungen, insbesondere
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die Ehrungen am Ehrenmal für die gefallenen Helden der Sowjetarmee in Treptow sowie an den anderen Mahn- und Gedenkstätten Berlins
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die Auftritte von Kultur- und Singegruppen auf den Freilichtbühnen am Alexanderplatz
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die Freundschaftstreffen auf Schiffen der Weißen Flotte
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das Pioniermanöver »Roter Stern«
verliefen ohne besondere Vorkommnisse und Störungen.
Die Rückreise des Zentralen Tanzensembles in die Heimatbezirke erfolgte planmäßig und reibungslos.
Alle Aufgaben der materiell-technischen Sicherstellung wurden erfüllt. Die medizinische Betreuung der Teilnehmer war jederzeit gewährleistet. Bedeutsame Probleme traten nicht auf.
Die Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen zur Verhinderung eines Wirksamwerdens dekadenter und kriminell gefährdeter jugendlicher Personen wurden in den Bezirken der DDR und der Hauptstadt Berlin weiter konsequent und wirksam durchgesetzt.
Am 19.10.1977 wurden in Berlin-Mitte (Elisabeth-Kirch-Straße Ecke Egon-Schulz-Straße) und am 20.10.1977 im Tagebau des VEB Zementwerke Rüdersdorf mehrere Hetzschriften der maoistischen »KPD«1 sichergestellt. Die Überprüfungen ergaben, dass diese Hetzschriften von Westberlin aus mittels Ballons eingeschleust worden waren.
Ihr wesentlichster Inhalt besteht in der Hetze gegen die angeblich die Ideen des Roten Oktober verfälschende Begehung des 60. Jubiläums in der UdSSR und DDR, gegen das Fest des Roten Oktober in Berlin, vermischt mit üblichen bekannten maoistischen Hetzparolen. Es liegen Hinweise vor, denen zufolge von maoistischen Gruppen in Westberlin weitere Hetzschriften-»Aktionen« geplant seien. Entsprechende Maßnahmen zur weiteren Aufklärung dieser Absichten wurden eingeleitet.